Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Stimmungstief und Solidaritätshoch?

Mit einem „Solidaritätsbarometer“ misst die Caritas die soziale Stimmung im Land. Sie hat dafür nicht das Bild eines Thermometers gewählt, bei dem es um Kälte oder Wärme geht. Das Barometer misst, ob der Luftdruck eher hoch oder tief ist.

Das Solidaritätsbarometer hat bei der Solidarität eher ein Hoch gemessen. Beim Zusammenhalt in der Gesellschaft gibt es eher ein Tief. Ein Solidaritätshoch ist für die Ukraine und von dort Flüchtende festzustellen. Wir bekommen ja auch in Nachrichten und Bildern vermittelt, warum dort Menschen ihre Heimat verlassen. Auf Hochdruck wird von Institutionen, Gruppen und Einzelpersonen an der Hilfe für die Menschen in und aus der Ukraine gearbeitet. War und ist die Stimmung gegenüber anderen Flüchtlingsbewegungen oft eher schnell am Tiefpunkt, gibt es hier ein Hoch. Schwieriger ist es mit der politischen Hilfe, wie sie in der Ukraine erwartet würde.

Die Großwetterlage bei uns hat dennoch auch ein stationäres Tief zu vermelden, eben den abnehmenden sozialen Zusammenhalt. Die Themen Corona, Klima, Ausländer und innenpolitische Turbulenzen wirken spaltend. Dabei würden die angesprochenen und andere Themen gerade ein Hoch im Zusammhalt brauchen, weil sie nur gemeinsam gelöst werden können.

Auch wir in der Kirche haben unsere hartnäckigen Tiefs. Der vierte Fastensonntag will uns mit dem Ruf „Laetare!, Freu dich!“ aus dem Stimmungstief herausholen. Eine Kirche, die mit Hochdruck am Zusammenhalt arbeitet, würde der ganzen Gesellschaft sehr helfen.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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