Offen gesagt - Helmut Maitz
Mit dem Tod umgehen

Foto: privat

Was macht ein Totengräber?

Zu den vielfältigen Aufgaben gehören zuerst einmal das Öffnen und Schließen der Grabstätte. Diese Arbeit muss bei uns händisch gemacht werden, was natürlich anstrengend und kräfteraubend ist, etwa im Winter bei gefrorenem Boden. Auch sonst ist alles für eine würdevolle Beisetzung zu tun.
In St. Anna bin ich zudem für die Pflege und Instandhaltung des Friedhofs zuständig, dazu gehören vielerlei Tätigkeiten, die man auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so sieht – nicht nur Mähen oder im Winter Schneeräumen, sondern beispielsweise auch die Beratung bei der Suche nach einer neuen Grabstelle. In allen Belangen bin ich natürlich an die Verordnungen der Friedhofsverwaltung gebunden.
Nicht nur jetzt rund um Allerseelen, sondern das ganze Jahr über herrscht auf dem Friedhof ein reges Kommen und Gehen, da ergeben sich immer wieder berührende Begegnungen und Gespräche.
Wichtig für diesen Beruf sind ein stabiles Innenleben und psychische Belastbarkeit. Man hat viel mit trauernden Angehörigen zu tun, die einen geliebten Menschen verloren haben. Damit muss man umgehen können, ebenso mit der Vergänglichkeit des Lebens. Da braucht es schon eine gesunde Einstellung zu Leben und Tod.

Helmut Maitz
ist Totengräber in den Pfarren St. Anna am Aigen und Kapfenstein

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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