Mutworte - Ruth Zenkert
Leben gerettet

Foto: privat

Haarscharf war Paul schon öfter an Katastrophen vorbeigeschlittert. Als Jugendlicher wollte er unbedingt heraus aus den engen Grenzen des Elternhauses. Mit Freunden wurde viel getrunken, Drogen probiert. Gerade noch schaffte er den Schulabschluss. Seine Eltern waren verzweifelt und fanden nur einen Ausweg: Er sollte einmal sehen, wie schwer andere Kinder es haben. Sie schickten ihn als Volontär zu uns nach Rumänien. Der Anfang war nicht leicht, Paul war kein wirklich freiwilliger Helfer. Doch die Kinder eroberten ihn mit ihrer Sehnsucht nach Liebe. Paul blühte auf und wurde ein hervorragender Erzieher. Heute ist er ein erfolgreicher Rechtsanwalt mit Frau und Kindern.

Wir hatten wenig Kontakt, bis er eines Tages eine Mail schickte: „Ich bin jeden Tag dankbar für die Zeit in Rumänien. Ich wusste nie, wie ich mich erkenntlich zeigen kann. Heute habe ich ein Angebot. Mein ältester Sohn hat die Schule abgeschlossen. Er ist nicht so schwierig wie ich. Er ist das Wertvollste, was ich euch geben kann. Darf er bei euch mitarbeiten?“ Pauls Sohn wurde Volontär. Die Kinder liebten ihn, wie damals seinen Vater. Er machte Musik, spielte Fußball, war Tag und Nacht mit den Schützlingen zusammen. Ein großes Geschenk!

Ruth Zenkert leitet das Sozialprojekt Elijah in Rumänien. Aus: elijah.ro/bimail
redaktion@sonntagsblatt.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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