Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Irina und Albina setzen ein starkes Zeichen

„Warum hast du uns im Stich gelassen? Warum hast du unsere Völker im Stich gelassen? Gib, dass die von Tränen und Blut verwüsteten Familien an die Kraft der Vergebung glauben können, und mache uns alle zu Erbauern von Frieden und Harmonie.“

Dieses Gebet blieb am Karfreitag unausgesprochen. Es hätte, mit noch mehr Text, Irina, eine Ukrainerin, und Albina, eine Russin, auf dem Weg zu einer Station begleitet. Die beiden römischen Krankenpflegerinnen sind gut befreundet. Gemeinsam trugen sie beim Kreuzweg im Kolosseum das Kreuz zu der Station, wo Jesus am Kreuz stirbt.

Eine Vielzahl an Protesten hatte dazu geführt, dass diese Station ohne Worte begangen wurde. Um so mehr sprach das Zeichen für sich. Zwei Frauen lassen sich durch den Krieg nicht zu Fremden oder gar zu Feindinnen machen. Sie bleiben Freundinnen. Auch wenn eine solche Freundschaft vielen nicht passt.

Mir hat es trotzdem leid getan um den Text und dass Bilder der Versöhnung offenbar von vielen nicht geschätzt werden. Als ob der von einem Machthaber angezettelte Krieg alle zu Feinden machen müsse. Unseren beiden Völkern wurde ein Kreuz auferlegt. Wir tragen es gemeinsam, so lautete die Botschaft, für die es letztlich wirklich keiner Worte bedurfte.

Wir haben Ostern gefeiert im Bewusstsein, dass an anderen Orten der Karfreitag weitergeht. Um so mehr müssen wir die Botschaft von Ostern, Freude und Frieden, ausstrahlen und weitergeben. Für das gute Beispiel: Danke, Irina und Albina!

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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