Positionen - Alois Strohmaier
In eine neue Normalität

In zeitlicher Nähe zur Veröffentlichung der päpstlichen Enzyklika „Fratelli tutti“ gab die Fraktion Christlicher GewerkschafterInnen im ÖGB eine Broschüre mit dem Titel „Soziallehre-Fahrplan“ heraus. Wie der Generalsekretär im ÖGB, Andreas Gjecaj, im Vorwort schreibt, möchte die Schrift zu Gedanken anregen, wie eine Welt nach der aktuellen Krise ausschauen könnte.
Bilder von in den Kanälen von Venedig wieder schwimmenden Fischen und von einem blauen Himmel, der nicht von Flugzeugen durchkreuzt ist, mögen auf das Zukunftsszenario hindeuten.
Dass ein solches Szenario nicht eine unrealistische Utopie oder ein Wunschtraum bleiben möge, dazu müsse die Menschheit, konkret auch wir in Österreich, Fahrt aufnehmen in Richtung einer „weltweiten ökosozialen Marktwirtschaft“. In Abkehr vom rein liberalen Markt gehören dazu der faire Wettbewerb, der gerechte Ordnungsrahmen im Sozialstaat und der lebensnotwendige Schutz der Umwelt.
Deshalb ermutigt die Broschüre zu einer radikalen Abwendung vom Raubbau in der Umwelt hin zu einer „Zivilisation der Nachhaltigkeit“. Wir stehen an einer Weggabelung: der Umkehr zu einer menschlichen Welt oder der Verabschiedung „mit einem gigantischen Seufzer von diesem Planeten“.
Es gilt, unseren Lebensraum, das „gemeinsame Haus“ (Papst Franziskus), unsere Biosphäre vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Die Chance zu einer Richtungsänderung in unserem Denken und Handeln ist gegeben und bleibt vielleicht einmalig.

Alois Strohmaier

zur Serie über die Enzyklika

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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