Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Eine Flamme, die nicht erlischt

Manchmal ist es eine Geburtstagsüberraschung oder einfach ein Gag, wenn die Kerzen auf der Torte sich nicht ausblasen lassen. Das kann manch Überraschten auch verwirren. So wie mich eine Kerze, mit der ich beim ersten wieder größeren Sonntagsgottesdienst mit der Gemeinde unsere Osterkerze anzünden wollte.
Da das Ewige Licht, von dem ich mittels einer schmalen Hilfskerze das Licht zur Osterkerze bringen wollte, schon tief drin im Gefäß brannte, habe ich vorher ausprobiert, ob das klappt. Dann wollte ich meine Hilfskerze wieder ausblasen. Aber es funktionierte einfach nicht. Ihr Feuer ließ sich nicht löschen. Kein Wunder! Ich hatte übersehen, dass ich ein durchsichtiges Visier als Mundschutz trug.
Auch wenn es kein Wunderzeichen war, eine Art von Zeichen war es schon. Wie eine Flamme, die nicht erlischt, leben Menschen in Zeiten von Corona Solidarität. Die Flamme der Liebe und der Hoffnung ist nicht ausgegangen. Auch nicht die Flamme des Glaubens. Für viele gab es am vorigen Sonntag Wiedersehensfreude in der Kirche. Auch wenn die Gleichzeitigkeit von Einladung und Platzbeschränkung verwirrt und viele aus Vorsicht oder aus Rücksicht noch zu Hause bleiben.
Eine Besprengung mit Weihwasser ist ein möglicher, früher regelmäßiger Sonntagsritus. Derzeit ersetzt dies eine Besprühung mit Desinfektionsmittel. Beides bedeutet Schutz. Schutz vor dem Gefährlichen. Schützen wir weiter die unauslöschliche Flamme von Glaube, Hoffnung und Liebe.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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