Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Damit das Christsein etwas taugt

Wir müssen demütig bleiben. So sprechen heute oft Sieger im Sport oder in der Politik.
Sie wissen ja um die Gefahr, bei Erfolgen entweder abzuheben oder sich auf dem Erreichten auszuruhen. Mit „demütig“ meinen sie dann wohl: auf dem Boden bleiben. Das entspricht der Bedeutung des lateinischen Wortes für „Demut“, nämlich „humilitas“. Und darin steckt der „Humus“, der gute Boden, aus dem etwas wachsen kann.
Um „Demut“ geht es in der Artikelserie, die wir in dieser Sonntagsblatt-Ausgabe auf der Seite 7 beginnen. Sie wird uns mit sieben „himmlischen Tugenden“ konfrontieren. Von sieben Hauptsünden oder Wurzelsünden hat die katholische Lehre immer wieder gesprochen. Es handelt sich dabei um Fallen, in die wir Menschen leicht tappen. So wie eben Sieger in die Falle tappen könnten, sich zu überschätzen.
In unserer Serie wollen wir nicht Sünden beleuchten, sondern ihr Gegenteil, ihr Heilmittel. Sieben Wege, die uns helfen, den Fallen zu entgehen, in die wir allzu leicht tappen könnten. Taugliche Mittel gegen diese Fallen sollen es sein. Darum sprechen wir von „Tugenden“, was ja mit „taugen“ zu tun hat.
Jesus selbst hat in einem Bild von einer Haltung gesprochen, die nichts taugt. Glaube ist für Jesus wie Salz für die Erde. Er sprach aber vom Salz, das schal wird. Und er meinte damit Gläubige, die keine Wirkung zeigen, weil sie den Glauben aufs Nebengeleise stellen oder ihn für sich behalten, ohne
Aufmerksamkeit und Verantwortung für die Mitmenschen und die Schöpfung. „Ich tauge“ ist wichtiger als „Mir taugt“.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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