Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Berufungen und Abberufungen

Zum Tag der geistlichen Berufungen erscheint diese Sonntagsblatt-Ausgabe. Genau in dieser Nummer müssen wir über vier verstorbene Priester aus der Steiermark berichten. Trotzdem möchte ich nicht vom Tag der geistlichen Abberufungen schreiben. Vielmehr zeigt diese Anhäufung von Todesfällen, wie wichtig das Anliegen ist, geistliche Berufungen zu fördern.

Gerade das Gedenken an verstorbene Priester zeigt meist eine große Dankbarkeit für das Dasein dieser Menschen: für ihr Wirken, ihren Einsatz, ihre Begleitung. Geistliche Berufe fördern hat sicher auch damit zu tun, solche Rückmeldungen auch schon während der Tätigkeit den Priestern und anderen in der Seelsorge Wirkenden zu schenken. Bestärkung tut gut.

Ich hoffe, wir Priester vermitteln nicht den Eindruck, dauernd gestresst zu sein und so viel zu tun zu haben. Natürlich hat jeder seine Arbeit, manchmal gehäuft. Aber es wäre schade, wenn viele Menschen das Gefühl hätten, Menschen in der Seelsorge zu belasten, wenn sie sie brauchen. Priesterlicher Dienst wird gerne geleistet. Und mit den Menschen zu feiern und sie für die Begegnung mit Gott in den Sakramenten zu öffnen, ist etwas Schönes. Dass dazwischen auch der in der Seelsorge Tätige die eine oder andere Ruhepause verdient hat, gehört dazu.

Wenn Menschen etwas zu viel wird, ist das nicht immer eine Frage des Arbeitspensums, sondern ob man das Gefühl hat, dass etwas herauskommt durch mein Tun. Das ehrlich auch den Priestern zu vermitteln, gehört wohl zur Motivation für den geistlichen Beruf.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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