Offen gesagt - Wolfgang Benedek
Basis und Grundpfeiler

Herr Benedek, was haben uns die Menschenrechte gebracht?

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, deren Verabschiedung durch die Vereinten Nationen vor 75 Jahren wir am 10. Dezember begehen, geht von einer allen Menschen angeborenen Menschenwürde sowie gleichen und unveräußerlichen Rechten aller Menschen aus. Diese Rechte sind in 30 Artikeln beschrieben und wurden durch eine Reihe völkerrechtlicher Übereinkommen konkretisiert und erweitert.

Sie sind auch eine Antwort auf die Akte der Barbarei des Zweiten Weltkrieges, die sich nie wiederholen dürfen. Vor 30 Jahren wurden diese Rechte durch die Wiener Weltkonferenz über Menschenrechte bekräftigt. In Europa feiern wir heuer auch 70 Jahre Inkrafttreten der Europäischen Menschenrechtskonvention, die in Österreich im Verfassungsrang steht und direkt vor Gericht angerufen werden kann.

Die Menschenrechte sind eine gemeinsame Wertebasis und zentrale Grundpfeiler für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Ein Beispiel wäre die in der Geschichte oft umstrittene Religionsfreiheit, die das Recht enthält, seine Religion oder Weltanschauung privat und öffentlich durch Ausübung, Unterricht oder Gottesdienst zu bekennen. Um die Menschenrechte leben und einfordern zu können, muss man sie kennen und verstehen, weshalb der Menschenrechtsbildung an Schulen und Universitäten besondere Bedeutung zukommt.

Univ. Prof. i. R. Dr. Wolfgang Benedek ist Mitbegründer des Europäischen Trainings- und Forschungszentrums für Menschenrechte und Demokratie in Graz.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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