950 Jahre Bistum Gurk
Wagnis des Glaubens

Mit einem Festgottesdienst startete die Katholische Kirche Kärnten in die Feierlichkeiten rund um „950 Jahre Bistum Gurk“. Als Festprediger war Erzbischof Franz Lackner (Mitte) geladen. Bischof Josef Marketz (l.) und Bischof Wilhelm Krautwaschl (r.) 
feierten mit. | Foto: Diözesan-Pressestelle/karlheinzfessl.com
  • Mit einem Festgottesdienst startete die Katholische Kirche Kärnten in die Feierlichkeiten rund um „950 Jahre Bistum Gurk“. Als Festprediger war Erzbischof Franz Lackner (Mitte) geladen. Bischof Josef Marketz (l.) und Bischof Wilhelm Krautwaschl (r.)
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Kärnten feiert rund um den Hemma-Tag am 27. Juni das kirchliche Jubiläum.

Mit einem Festgottesdienst im Gurker Dom ist am Sonntag, 26. Juni, die Jubiläumswoche anlässlich des 950-jährigen Bestehens des Bistums Gurk eröffnet worden. Das im Jahr 1072 von der heiligen Hemma von Gurk – deren Gedenktag am 27. Juni gefeiert wird – gestiftete Bistum sei ein „wichtiger Hüter und Impulsgeber christlichen Glaubens“ für die Kirche in Kärnten, sei trotz mancher wirtschaftlichen Krisen dem Stiftungszweck treu geblieben und werde dem entsprechend auch künftig stets „seelsorgliche und caritative Anliegen unterstützen“, sagte Diözesanbischof Josef Marketz bei der Eröffnung. Hauptzelebrant der Heiligen Messe, an der auch Bischof Wilhelm Krautwaschl mitfeierte, war der Salzburger Metropolit und Erzbischof Franz Lackner.

Erzbischof Lackner ermutigte in seiner Predigt zum „Wagnis des Glaubens“. Sich darauf einzulassen, falle heute immer mehr Menschen schwer, stellte der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz fest. Die Pandemie habe da eine Not aufgezeigt, die „theologische Nachdenklichkeit“ erfordere. Die Menschen heute würden meinen, alles genau zu wissen; ein Leben aus dem Glauben und der Hoffnung falle vielen schwer.

Gleichzeitig warnte der Salzburger Erzbischof davor, „zu schnell zu verstehen“. Es gelte, „Fragen erst einmal zu leben, selbst wenn es brennende Fragen sind“. Er sei überzeugt, so Erzbischof Lackner, „dass eine Nachdenklichkeit dieser Art uns wieder auf die Spur des Glaubens bringen wird, der sich nicht aus Wissen und Können speist, sondern der Hoffnung entspringt“. Es gehe vor allem um ein vertrauensvolles Akzeptieren von Unverfügbarkeit und dem Zugeständnis, dass wir „bei bestem Willen nicht alles in unseren Händen haben – Das Leben, ja selbst der Glaube geht an Grenzen“, so der Erzbischof. Seit Kindheitstagen sei er mit Kärnten aufgrund der geografischen Nähe zu seiner Heimat in der Südoststeiermark persönlich verbunden, betonte Lackner, zumal auch mit dem Diözesanpatron Johannes dem Täufer, der auch sein Patron als Bischof sei.

Am Hemma-Tag feierte der Kärntner Diözesanbischof Josef Marketz einen Gottesdienst mit Tomo Vuksic, Erzbischof der Kärntner Partnerdiözese Sarajevo, in Gurk. Der Blick auf die Hl. Hemma und ihr Lebenszeugnis würde deutlich werden lassen, was auch heute „das wichtigste Thema“ in Europa ist: die Verpflichtung zur Herstellung und Bewahrung des Friedens. „Der soziale Friede kann nur dort bestehen, wo die gesellschaftlichen Kräfte das Gemeinwohl fördern, die gerechte Verteilung von Gütern sichern und die Bürger mit den Verantwortlichen der Staaten gut zusammenarbeiten“, so Erzbischof Vuksic.

Das Bistum Gurk (Bischöfliches Mensalgut) wurde 1072 gegründet und ist nach Salzburg das zweitälteste Bistum Österreichs. Zum 950-jährigen Bestehen gibt es ein Jubiläumsjahr mit einem umfangreichen Programm, dessen Höhepunkt die am Sonntag gestartete Jubiläumswoche rund um das traditionelle Hemmafest (27. Juni) darstellt. Abschluss der Woche ist ein Festakt am Freitag, 1. Juli, auf Schloss Straßburg mit dem ehemaligen Gurker und nunmehrigen emeritierten Grazer Bischof Egon Kapellari als Festredner.
Infos: www.kath-kirche-kaernten.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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