Von der Hoffnung sprechen

Bei der Vesper zum Jahresschluss 2023 im Grazer Dom plädierte Bischof Wilhelm Krautwaschl für einen „Blick aufs Heute von der Zukunft her“. | Foto: Brunnthaler
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Neujahrswünsche. Österreichs Bischöfe luden dazu ein, das neue Jahr mit Gottvertrauen, Sehnsucht und Einsatz für den Frieden zu beginnen.

Österreichs Bischöfe haben dazu eingeladen, das neue Jahr mit Gottvertrauen, Sehnsucht und Einsatz für Frieden zu beginnen. Das war der Grundtenor der Predigten bei den Gottesdiensten am Neujahrstag. Er wird in der katholischen Kirche als Hochfest der Gottesmutter Maria gefeiert. Seit 1968 wird der 1. Jänner kirchlich als Weltfriedenstag begangen.

Bei der Festmesse im Salzburger Dom, die live auf ORF III und in den ORF-Regionalradios übertragen wurde, verwies Weihbischof Hansjörg Hofer auf Maria: „Ihr Lebensprogramm könnte man mit dem kurzen Wort ‚Ja‘ zusammenfassen.“ Maria habe in der Stunde ihrer Berufung Ja gesagt und sei ein Leben lang zu diesem Ja gestanden. Im Blick auf Maria werde deutlich, „was Gott tun kann, wenn Menschen ihre Hände in die Hand Gottes legen“.
Angesichts der Ohnmacht gegenüber den Kriegen auf der Welt – besonders in der Ukraine und im Heiligen Land – appellierte Hofer: „Was sollen wir also tun? Die wenigsten von uns können den Frieden verhandeln, wohl aber können wir alle um den Frieden beten!“

Segen auf jede Stirn. „Es ist dem christlichen Glauben eigen, dass der Mensch sich von Gott unbedingt erwünscht weiß.“ Diese Grundüberzeugung hat Bischof Manfred Scheuer ins Zentrum seiner Predigt am Neujahrstag im Linzer Dom gestellt. „Was bin ich in meinem innersten Inneren?“ - Diese Frage beantwortete er mit der schlichten Feststellung: „Kind Gottes“. „Denn Gott schreibt das Hoheitszeichen seiner Liebe und Würde, zeichnet seinen Segen auf die Stirn eines jeden Menschen, auf unsere Stirn, auf die Stirn von Freunden und Feinden.“

Kardinal Christoph Schönborn warnte in seiner Silvester-Ansprache davor, zu vergessen, dass Friede auch Arbeit sei.
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  • Kardinal Christoph Schönborn warnte in seiner Silvester-Ansprache davor, zu vergessen, dass Friede auch Arbeit sei.
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Frieden ist Arbeit. Österreich habe in seiner Geschichte noch nie eine so lange Zeit des Friedens erlebt, sagte der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn in seiner ORF-Silvesteransprache. „Wenn man so lange in Frieden leben durfte, besteht die Gefahr, dass man sich daran gewöhnt“ und vergesse, dass Friede auch „harte Arbeit“ sei.

Bischof Wilhelm Krautwaschl sprach in seiner Predigt bei der Jahresschlussandacht im Grazer Dom von „zwei Blickwinkeln“ bei Übergängen wie dem Jahreswechsel. „Der eine ist der Blick zurück. Er ist wichtig, um sich zu vergewissern, woher man kommt, aus welcher Geschichte man schöpft“, so der Bischof, und er betonte, wie wertvoll der Blick in die Geschichte sein kann, um „aus der Erfahrung zu schöpfen“.
Den zweiten Blick nannte er den „Blick aufs Heute von der Zukunft her“. Gestützt auf die biblische Zukunftsvision des himmlischen Jerusalem, formulierte der Bischof: „Wenn wir wirklich von dieser Zukunft, die Leben in der Gegenwart Gottes bedeutet, geprägt sind, dann können wir gar nicht anders, als von Hoffnung zu sprechen.“

2024 – auch ein Wahljahr
Erzbischof Franz Lackner rief dazu auf, die Chance zur gesellschaftlichen Mitgestaltung im Wahljahr 2024 zu nutzen, denn „jede einzelne Stimme sei wertvoll“. Neben Europa- und Nationalratswahl wird in der Steiermark der Landtag gewählt.

Bei der Vesper zum Jahresschluss 2023 im Grazer Dom plädierte Bischof Wilhelm Krautwaschl für einen „Blick aufs Heute von der Zukunft her“. | Foto: Brunnthaler
Kardinal Christoph Schönborn warnte in seiner Silvester-Ansprache davor, zu vergessen, dass Friede auch Arbeit sei.
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Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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