Polen
Selige als Vorbilder und Fürsprecher bei Gott

Die beiden neuen Heiligen Ordensgründerin Matka Elzbieta Roza Czacka und Kardinal Stefan Wyszynski. | Foto: Erzdiözese Warschau
  • Die beiden neuen Heiligen Ordensgründerin Matka Elzbieta Roza Czacka und Kardinal Stefan Wyszynski.
  • Foto: Erzdiözese Warschau
  • hochgeladen von SONNTAGSBLATT Redaktion

Kardinal und Ordensgründerin seliggesprochen.

Bei einer Festmesse in Warschau ist am 12. September der in Polen als „Primas des Jahrtausends“ verehrte Kardinal Stefan Wyszynski (1901–1981) seliggesprochen worden. (Ausführlicher zur Person berichteten wir in Ausgabe Nr. 36, Seite 14.) Der Präfekt der Vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Marcello Semeraro, verlas in der größten Kirche der Hauptstadt, dem „Heiligtum der Göttlichen Vorsehung“, die päpstliche Urkunde. Gemeinsam mit dem bis zu seinem Tod höchsten Würdenträger der Kirche in Polen wurde auch die Ordensgründerin Matka Elzbieta Roza Czacka (1876–1961) seliggesprochen.

An dem Gottesdienst nahmen mehrere tausend Menschen teil, darunter etwa 100 Bischöfe aus dem In- und Ausland sowie Staatspräsident Andrzej Duda und die Spitzen von Regierung und Parlament. Zu der eigens für diesen Anlass komponierten Seligsprechungshymne „Soli Deo“ wurden Porträts der beiden neuen Seligen enthüllt und Reliquien von ihnen zum Altar gebracht.

Papst Franziskus billigte bereits im Oktober 2019 ein Dekret der Heiligsprechungskongregation, das die Heilung einer 19-jährigen Polin von Schilddrüsenkrebs im Jahr 1989 auf Anrufung Wyszynskis als Wunder einstuft. Damit waren alle formalen Voraussetzungen für die Seligsprechung erfüllt. Wegen der Corona-Pandemie musste die ursprünglich für den 7. Juni 2020 geplante Zeremonie verschoben werden.

Im Oktober 2020 erkannte der Papst auch ein Wunder auf Fürsprache von Elzbieta Roza Czacka an. Die spätere Gründerin einer Franziskanerinnen-Kongregation erblindete in jungen Jahren nach einem Unfall. 1917 trat sie dem Dritten Orden des heiligen Franziskus bei, kurz darauf gründete sie eine eigene Gemeinschaft, der sie drei Jahrzehnte lang als Generaloberin vorstand.

Mit einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche fest, dass ein Verstorbener vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Daraus ergibt sich die Empfehlung, diese Person als Vorbild und Fürsprecher bei Gott anzunehmen.

Zum Bild

Zum Seligsprechungsgottesdienst von Kardinal Stefan Wyszynski und Ordensgründerin Matka Elzbieta Roza Czacka versammelten sich tausende Polen und Gäste am 12. September in und um die größte Kirche Warschaus. „Die heutigen Seligen haben von dieser Nation das unschätzbare Gut des Glaubens und die Vitalität der jahrhundertealten Tradition der Liebe zu Gott erhalten“, sagte Kardinal Marcello Semeraro, Präfekt der Selig- und Heiligsprechungskongregation, der den Gottesdienst leitete. Er lobte Wyszynski, der zu einem Symbol des katholischen Widerstandes gegen den Kommunismus wurde, und Mutter Czacka, eine blinde Ordensfrau, die die Betreuung von Sehbehinderten revolutioniert hat, als „Vorbilder für den christlichen Dienst“. Im Gottesdienst wurden Portraits der beiden neuen Seligen enthüllt.

KATHPRESS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ