Interreligiöse G20-Forum
Global & interreligiös

Das Interreligiöse G20-Forum versammelt seit sieben Jahren VertreterInnen der Weltreligionen und politische EntscheidungsträgerInnen, um vor dem G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs globale wirtschaftliche und sozialökonomische Fragen zu diskutieren. | Foto: kaiciid.org
  • Das Interreligiöse G20-Forum versammelt seit sieben Jahren VertreterInnen der Weltreligionen und politische EntscheidungsträgerInnen, um vor dem G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs globale wirtschaftliche und sozialökonomische Fragen zu diskutieren.
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Im Vorfeld des G20-Gipfels fand das internationale „Interfaith Forum“ als Online-Konferenz statt.

Das siebte Interreligiöse G20-Forum, welches ursprünglich in Saudi-Arabien, dem Gastgeberland des G20-Gipfels 2020, hätte stattfinden sollen, wurde wegen der Pandemie in den virtuellen Raum verlegt.Die Teilnehmerzahl lag bei insgesamt über 2000 Personen – Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlichster religiöser Gemeinschaften und (inter-)religiöser Organisationen aus mehr als 90 Ländern. Zum Abschluss des Forums gaben die Veranstalter – das Internationale Dialogzentrum (KAICIID), die G20 Interfaith Association, die Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen (UNAOC) und das Nationale Komitee für interreligiösen und interkulturellen Dialog Saudi-Arabiens – eine gemeinsame Erklärung ab.

Als Religionen Politik mitgestalten
Zu den zentralen Themen zählten heuer neben den Folgen der Corona-Pandemie und dem Klimawandel Strategien gegen gewaltsame Konflikte, Hassrede und Menschenhandel sowie die Erhaltung und der Schutz heiliger Stätten. Die wichtigsten Empfehlungen werden dann am G20-Gipfel im November in Riad, Saudi-Arabien, den Staats- und Regierungschefs vorgelegt. Eine zentrale Empfehlung lautet, dass es an der Zeit ist, das Interreligiöse G20-Forum bei künftigen G20-Gipfeln als offizielle Arbeitsgruppe („G20 Engagement Groups“) anzuerkennen, um eine stärkere Einbindung von ReligionsführerInnen sowie religiösen Gruppierungen in die globale Politikgestaltung zu gewährleisten.
In der gemeinsamen Erklärung ist formuliert: „In diesen schwierigen Zeiten, in denen das Coronavirus globale wirtschaftliche und soziale Verwerfungen verursacht, sollten politische Entscheider anerkennen, dass für über 80 Prozent der Weltbevölkerung Religion das tägliche Leben, Normen und Beziehungen beeinflusst.“
In seinen Schlussworten zur fünftägigen Online-Konferenz forderte Faisal Bin Muaammar, Generalsekretär von KAICIID, mehr Kooperation von Religion und Politik. „Das Interreligiöse G20-Forum hat gezeigt, wie breit und umfassend die Arbeit religiöser Akteurinnen und Akteure ist. Ich möchte meinen Aufruf an den derzeitigen Gastgeber des G20-Gipfels, das Königreich Saudi-Arabien, und den nächsten Gastgeber, Italien, wiederholen. Sie mögen diesen Beitrag würdigen, indem sie die interreligiöse Zusammenarbeit als integralen Teil des G20-Prozesses anerkennen.“

Die Welt mit Hoffnung anstecken
„Das Engagement und die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in diesem Jahr waren wirklich außerordentlich“, so Prof. Cole Durham, Präsident der G20 Interfaith Forum Association und Gründungsdirektor des Internationalen Zentrums für Rechts- und Religionswissenschaften. „Niemals zuvor haben wir die dringende Notwendigkeit gesehen, dass Religionsgemeinschaften mit Politikerinnen und Politikern zusammenarbeiten müssen, um die neuen und miteinander verknüpften Herausforderungen zu bewältigen, vor denen die Welt aktuell steht.“ Als Vertreter des Vatikans hatte Kardinal Miguel Ayuso, der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, erklärt, Religionen müssten die Welt mit Hoffnung „anstecken“.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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