Neue Kardinäle
Diener der Kirche

Der deutschstämmige Erzbischof von Manaus/Brasilien, Leonardo Ulrich Steiner, wurde von Papst Franziskus in den Kardinalsstand erhoben. Im Bild: Die Überreichung des Kardinalsbiretts. | Foto: KNA
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20 neue Kardinäle erhob Papst Franziskus am 27. August in Rom.
16 von ihnen sind unter 80 Jahre alt und damit papstwahlberechtigt.

Papst Franziskus hat am 27. August 20 Geistliche in den Kardinalsstand erhoben. Somit besteht das Kardinalskollegium nun aus 226 Männern, von denen 132 unter 80 Jahren, also papstwahlberechtigt sind. Das Wort „Kardinal“ leitet sich vom lateinischen „cardo“ (Türangel) ab und weist damit auf die verbindende Funktion der Kardinäle zwischen dem Papst und der Ortskirche, deren Hirte er ist, hin. Den Kardinälen wird eine Titelkirche oder ein Titelbistum in Rom oder Umgebung zugewiesen, was die Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri unterstreicht. Das Kardinalskollegium ist das formal wichtigste Beratergremium des Papstes. Die Kardinäle sind verpflichtet, sooft sie der Heilige Vater einberuft, nach Rom zu kommen – zu den gewöhnlichen Vollversammlungen ebenso wie zu Sonderaufträgen.

Der Papst bestimmt die Kardinäle frei, gesetzliche Voraussetzung ist die Priesterweihe und Klugheit bei Verwaltungsangelegenheiten sowie Auszeichnung durch Glaube, Sitte und Frömmigkeit. Kreiert werden die neuen Kardinäle durch ein Dekret, das der Papst beim Konsistorium vor dem Kardinalskollegium verkündet. Dabei erhalten die neuen Würdenträger zum hellroten Gewand vom Papst das Kardinalsbirett.

Der deutschstämmige Erzbischof von Manaus/Brasilien, Leonardo Ulrich Steiner, wurde von Papst Franziskus in den Kardinalsstand erhoben. Im Bild: Die Überreichung des Kardinalsbiretts. | Foto: KNA
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Bei der feierlichen Zeremonie zur Kardinalserhebung wies Papst Franziskus die Kardinäle darauf hin, dass sie beides wichtig nehmen sollen, das Große und das Kleine: „Ein Kardinal liebt die Kirche immer mit demselben geistlichen Feuer, egal ob er sich nun mit großen oder kleinen Fragen befasst, ob er die Großen dieser Welt trifft oder die Kleinen, die vor Gott groß sind.“ Kardinal Arthur Roche, der stellvertretend für alle neuen Kardinäle sprach, betonte, dass es die Aufgabe der Kardinäle ist, dem Papst beim Tragen des von Jesus anvertrauten Kreuzes des Aufbaus der Kirche zu helfen und es nicht noch schwerer zu machen.

Überraschende Ernennungen
Üblicherweise werden Leiter wichtiger vatikanischer Kurienbehörden sowie großer und wichtiger Diözesen zu Kardinälen ernannt. Franziskus erweiterte diesen Kreis und berief auch andere Geistliche, wie einen Flüchtlingsseelsorger oder einen lange dienenden Pfarrer aus Albanien, in das Kardinalskollegium. Auffällig ist zudem, dass der Papst vermehrt Nicht-Europäer zu Kardinälen ernennt: zwei Afrikaner, drei in Lateinamerika tätige Bischöfe, sechs Asiaten und einen Nordamerikaner. Drei der neuen Kardinäle sind im Vatikan tätig, vier in Italien und einer in Frankreich.

Der jüngste der neu ernannten Kardinäle ist Giorgio Marengo (48). Er ist Bischof von 2000 Gläubigen in der Mongolei – zwei Kirchengebäude zählen zu seinem Gebiet. Für disziplinarische und kirchenrechtliche Belange von 330.000 Priestern und Diakonen ist der Südkoreaner Lazarus You Heung-sik (70) als Leiter der Vatikanischen Klerus-Behörde zuständig. Auch er empfing am 27. August das Kardinalsbirett. Ebenso wurde der deutschstämmige Leonardo Ulrich Steiner (71) als Erzbischof von Manaus in Brasilien in das Kardinalskollegium aufgenommen.

KATHPRESS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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