Medjugorje
40 Jahre und dann Schluss?

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Der bevorstehende Jahrestag der Erscheinungen in Medjugorie könne nervös machen, erwägt der Grazer Toni Gölles, der viele Pilgerfahrten begleitet hat.

Das erste Mal in Medjugorje sei schon etwas Besonderes gewesen. „Das ist der Ort, genau da erscheint die Mutter Gottes“, habe er nach der langen Fahrt im Bus gefühlt beim Erblicken der Türme. In der Kirche habe er sich „hingesetzt und zu weinen angefangen“. Bis heute wisse er nicht, warum. Aber mehrere Leute haben ihm ihr erstes Mal ähnlich geschildert. „Jetzt bin ich da an diesem heiligen Ort“, empfinden sie. Und wenn sie wiederkehren, seien sie „wieder daheim“, wie wenn sie „zur Mutter gehen“.

Toni Gölles hat wohl 250 bis 300 Mal Busreisen nach Medjugorje begleitet; er habe „leider nicht mitgezählt“. Sechs Kinder, heute etwa 55 Jahre alt, haben am 24. Juni 1981 zum ersten Mal die „Frau“, auf Kroatisch die „Gospa“, gesehen, seien aber davongelaufen, erinnert der Theologe, der im Grazer Pastoralamt in mehreren Abteilungen beschäftigt war. Als Erscheinungstag gelte aber der nächste, der 25. Juni, an dem die Frau, die Gottesmutter, auch mit den Kindern geredet habe.

In der Steiermark wird der 40. Jahrestag mit einer Festmesse am 27. Juni um 16 Uhr in der Fatimakapelle in der Pfarre Bierbaum begangen (15 Uhr Rosenkranz). Hier lebt seit 2001 „Maria, Königin des Friedens“, eine neue Ordensgemeinschaft von Schwestern und Brüdern, die Kardinal Christoph Schönborn wiedergegründet hat (siehe Seite 4, „Vorgestellt“). Hier und auch in einigen Gebetsgruppen bestärken sich die „Medjugorijaner“ (so Gölles) gegenseitig.

„Die Zahl 40 macht mich ein bisserl nervös“, gesteht Toni Gölles auf die Frage nach der Zukunft in Medjugorje. „Ewig werden die Erscheinungen nicht andauern“, ahnt er. Kritiker haben diese Länge oft gegen die Echtheit ins Treffen geführt. In Lourdes in Frankreich dagegen erschien Maria 18 Mal (1858), in Fatima in Portugal, ebenso kirchlich anerkannt, sechs Mal, jeweils an einem 13. zwischen Mai und Oktober 1917.

Jesus habe 40 Tage gefastet, Moses 40 Tage am Berg Sinai verbracht, weist Gölles auf die biblische Bedeutung der Zahl 40 hin. Die Erscheinungen könnten „jetzt zu Ende gehen“. Nachdem viele Rufe zu Umkehr, zu Glauben und Frieden ungehört geblieben seien, könne auch „der Himmel sagen, jetzt reicht’s, wir haben euch lang genug gewarnt“. Es sei hoch an der Zeit für die Bekehrung. Anton Gölles verweist auf die „zehn Geheimnisse“ von Medjugorje, die noch nicht erfüllt seien. Die Seherin Mirjana habe sie auf einem Zettel aus Pergamentpapier erfahren. Sie werde zu einem noch unbekannten Zeitpunkt die Visionen dem Franziskaner P. Petar Ljubicic mitteilen und ihm befehlen, dass er sie verkünde. Jedenfalls könne vorausgesagtes Unheil durch die Gebete der Millionen im Marienwallfahrtsort bekehrten Menschen gemildert werden, tröstet Gölles. So haben auch in Fatima unzählige Gebete die im „Dritten Geheimnis“ prophezeite Ermordung des Papstes nicht voll eintreffen lassen.

Kaum Sensationen, aber die unermüdliche Mahnung zu Friede, Glauben, Beichte, Gebet und Fasten (bei Wasser und Brot) bergen die seit 1987 am 25. fast jeden Monats veröffentlichten „Botschaften von Medjugorje“. Marija Pavlovic-Lunetti, eine der drei Seherinnen und Seher, denen Maria täglich erscheint, und die in Monza in Italien lebt, merkt sich die Sätze während der Erscheinung an einem 25., schreibt sie danach auf und schickt sie sofort zum Pfarrer in Medjugorje, der prüft sie und leitet sie über Internet weiter. Am Tag danach werden sie auch in der Pfarrkirche Graz-Mariahilf mit Toni Gölles erwogen.

Botschaft von Medjugorje
Aus der „Botschaft“ am 25. Mai 2021: „Liebe Kinder! … Ihr werdet meine ausgestreckten Hände in dieser verlorenen Welt sein. Ich möchte, dass Ihr Gebet und Hoffnung für jene seid, die den Gott der Liebe nicht kennen gelernt haben.“

JOHANN A. BAUER

Sie weist uns auf den Himmel hin
Mit dem Friedensgebet im Geist von Medjugorje mit P. Andreas Schätzle wird am 27. Juni in der Kirche Maria Fatima in Bierbaum (Trössing 80, Gnas) der 40. Jahrestag gefeiert. 15 Uhr Rosenkranz und Beichtgelegenheit, 16 Uhr hl. Messe und Eucharistische Anbetung.
Übertragung in Radio Maria.

Ihre Goldene Hochzeit feierten Toni und Irmgard Gölles in Medjugorje im Rahmen der deutschsprachigen Sonntagsmesse. | Foto: privat
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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