Familie
Gott hat ein offenes Ohr

Beten. Ich nehme mir Zeit für Gott. | Foto: iStock
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Beten mit Kindern. Beten ist Reden mit Gott.

Im Gebet können wir Gott unsere positiven und negativen Erlebnisse darbringen, er hat ein offenes Ohr und hilft uns dabei, gute Menschen zu bleiben oder zu werden. Wie kann man mit Kindern beten, und worauf sollte man achten?

Ehrlichkeit ist ein wichtiger Grundstein für ein Gebet. Vor Gott dürfen wir so sein, wie wir sind, mit unseren Stärken und Schwächen, mit unseren Erfolgen und Misserfolgen.

Es ist wichtig, dass man beim Beten das Gesagte (oder Gedachte) auch ernst meint. Diesen Gedanken sollten wir auch Kindern klar vermitteln. Das heißt nicht, dass ein Gebet nicht lustig sein darf, aber das Gebet soll nicht lächerlich gemacht werden. Wenn ein Kind nicht mitbeten will, dann sollten Erwachsene diese Entscheidung akzeptieren. Es kann ja dabeisitzen und nur zuhören. Gott hat uns die Freiheit gegeben, selbst zu entscheiden, was wir tun und was wir unterlassen. Diese Freiheit sollten wir auch unseren Kindern lassen, denn nur so werden sie einen positiven Bezug zu Gebeten bekommen.

Der körperliche Ausdruck gehört zum Gebet dazu, da Körper und Seele eine Einheit bilden. Die Hände können beim Gebet gefaltet, ineinandergelegt, zu einer Schale geformt oder in Richtung Himmel gestreckt werden. Ebenso kann im Stehen, im Sitzen oder kniend gebetet werden. Mit Kindern könnte man die unterschiedlichen Gebetshaltungen ausprobieren, und sie sollten selbst entscheiden, welche Haltung sie bevorzugen.

Ulrike Schellander, Religionspädagogin, zertifizierte Elternbildnerin

Elternbildung (ELBI) goes online – Kurzvideos

Für das Innovationsprojekt „ELBI goes online“ des Katholischen Bildungswerks Steiermark wurden zwölf Kurzvideos gestaltet, die Anreize für Erwachsene bieten, um mit Kindern unterschiedliche religiöse Themen zeitgemäß erleben und besprechen zu können.
In Gebeten legen wir Gott unsere Bitten und unseren Dank dar. Wir dürfen uns gegenüber Gott öffnen und ihm gegenüber so sein, wie wir sind.
Das Video zum Thema „Beten mit Kindern“ ist auf dem YouTube-Kanal des Katholischen Bildungswerks Steiermark zu finden oder gemeinsam mit dem Handout auf der Website
https://bildung.graz-seckau.at

Für Sie gelesen

Stille erfahren und beten
Cordula Janusch (Hg.)
10,30 Euro, Lahn-Verlag

Sich Zeit nehmen, still werden, sich von Geschichten und Ritualen berühren lassen, staunen und mit Gott im Gebet ins Gespräch kommen – das tut gut in unserer lauten und reizüberfluteten Welt. Dieses Praxisbuch bietet zahlreiche Anregungen, um Ruhe zu erfahren, die Welt mit allen Sinnen bewusst wahrzunehmen und Gefühlen Ausdruck zu geben. Darüber hinaus regen kindgerechte Gebete Mädchen und Buben an, mit Gott als gutem Freund zu sprechen.

ZUM NACHDENKEN

Beten in der Eltern-Kind-Gruppe
In der Eltern-Kind-Gruppe des Katholischen Bildungswerks sind die Feste im Jahreskreis, wie das Martinsfest, Nikolaus, Weihnachten oder Ostern, nach wie vor große Highlights. Es wird gemeinsam gebastelt, gesungen, und es werden Geschichten erzählt. Die Legende des heiligen Martin ist eine wunderbare und leicht zu vermittelnde Angelegenheit. Ostern mit dem Sterben und der Auferstehung Jesu ist dagegen für die Kleinen eher schwierig. Das gemeinsame Gebet in der Gruppe darf nicht fehlen.

Es ist mir ein Anliegen, Freude beim Beten zu vermitteln. Es ist schön zu beobachten, wie offen und zugänglich die Kleinsten bei Kinderwortgottesfeiern sind. Auch das Abendgebet zu Hause gehört zum Tagesablauf dazu. Alles, was im Alltag geschieht, hat beim Gebet seinen Platz. Es ist uns wichtig, für bestimmte Anliegen eine Kerze in der Kirche anzuzünden.

Für meine zwei jugendlichen Söhne ist das Beten nicht immer einfach, aber sie wissen trotzdem, dass es ihnen Halt gibt. Auch Mütter aus der Eltern-Kind-Gruppe erzählen mir vom gemeinsamen Beten mit ihren Kleinen vor dem Schlafengehen oder dem Kerzenanzünden in der Kirche.

Als Kinder haben meine Geschwister und ich immer ein Kreuzzeichen mit Weihwasser vor einer Prüfung oder einem Ausflug erhalten. Auch ich habe diese „innere Sicherheit“ an meine Kinder weitergegeben. Es war ein religiöses Ritual und Zeichen des Glaubens in meinem Elternhaus und ist auch bei uns zu Hause ein Ritual.

Doris Zenz
Die Autorin ist Eltern-Kind-Gruppenleiterin in St. Johann im Saggautal.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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