MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 27. Februar 2022
Ein wahres Schauspiel

Frühling im Garten. Narzissen, Tulpen, Krokusse und Schneeglöckchen harmonieren wunderbar.  | Foto: fotolia
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  • Frühling im Garten. Narzissen, Tulpen, Krokusse und Schneeglöckchen harmonieren wunderbar.
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Die kleinen Bunten am Gehölzrand.
Leidenschaft – ja, es gibt sie, die große Sammlerleidenschaft von kleinen, bunten und jedes Jahr wiederkehrenden entzückenden Zwiebelpflanzen.
Der Frühling mit seinen Frühlingsblühern ist jedes Jahr aufs Neue ein Wunder, und gerade der Gehölzrand als Pflanzbereich ist für die wilden Kleinen perfekt. Im Sommer ist dieser Bereich meist beschattet oder überwachsen.
Im Frühling jedoch, wenn keine Blätter auf den Bäumen und Sträuchern sind, können sich hier die Zwiebelpflanzen tummeln. Tulpen, Narzissen, Krokusse können sich hier perfekt ausbreiten und auch verwildern. Woanders würden sie vielleicht in einem kleinen Garten Platz wegnehmen.
Planung. Gehen Sie im Frühling durch den Garten, und machen Sie Zeichnungen, wo sich Zwiebelblumen eignen – wenn Sie Glück haben, finden Sie diese wieder und können im Herbst diese Flächen bepflanzen.
Galanthomanie. Ich bin jedes Jahr in England unterwegs, bei der Tradition der Galanthomanie. Das bedeutet begeistertes, fast süchtiges Sammeln von Schneeglöckchen. Ich bin auch beim Schneeglöckchenfest in Deutschland. Hier sind die Züchter die großen Stars, und die Märkte erreichen zur Blütezeit der Schneeglöckchen und Frühlingsblüher ihren Höhepunkt. Ein unglaubliches Fest mit absolutem Sammlerleidenschaft-Charakter. Die kleine Zwiebelpflanzen haben ein großes Netzwerk an Fans.
Wenn sich die Sammler treffen, ist es wahrlich ein Schauspiel. Allesamt krabbeln sie am Boden herum, um die Blüten von unten zu sehen, oder verwenden noch ihre kleinen Spiegelchen, um das Röckerl der Schneeglöckchen genauestens zu beobachten.
Angelika Ertl

Faszinierende Glöckerl
Die Schneeglöckchen sind in Europa bis nach Asien beheimatet. Es gibt rund 20 Arten. Die Unterschiedlichkeit machen die 3000 Sorten aus. Ein Glöckerl ist faszinierender als das andere. Im Detail liegt die Schönheit.
Der durchlässige Gehölzrand ist genau richtig für die kleinen Stars. Im Sommer schattig und feucht, und im Frühling scheint die Sonne hin und wärmt den Boden.

FÜR SIE GELESEN

Gärtnern im Wandel
Veronika Schubert
16 Euro, Servus Verlag

Die Sommer werden heißer, die Winter milder. Das Klima verändert sich und mit ihm die Vegetation. Wer dem Prinzip „Die richtige Pflanze am richtigen Standort“ und dem Gärtnern im Kreislauf der Natur treu bleibt, wird weiterhin gute Ernten einfahren und üppige Blütenpracht genießen können. Ein Buch, das Gärtner für die Herausforderungen unserer Zeit wappnet.

Der Frühling ist ein Wunder – wenn die ersten Blüten auftauchen und sich nach Wärme und Sonne strecken.
Angelika Ertl, Biogärtnerin

Sind Wildtulpen und Gartentulpen das Gleiche?
Wildtulpen sind die Vorfahren der modernen und gezüchteten Gartentulpen. Das Sortiment der Zuchttulpen ist enorm und deswegen auch sehr attraktiv.
Trotzdem schlagen die Gärtnerherzen höher, wenn man auf zarte Wildtulpen trifft. Ich habe mich wie im Himmel gefühlt, als ich Wildtulpen und andere Zwiebelpflanzen im Zagros-Gebirge im Iran sehen durfte. Wir waren zur richtigen Zeit dort. Anfang Mai waren hektargroße Flächen in Blüte.
Ein Vorteil der Wildtulpen ist, dass sie jahrelang am selben Standort wachsen können.
Außer dem Gehölzrand sind auch noch Steingärten ein guter Platz für die Tulpen, denn dort kann das Wasser gut ablaufen, und die Zwiebeln haben keine Staunässe.

Vorträge von Angelika Ertl

  • „Jetzt durchstarten im Biogarten“, 10. März, 19 Uhr, Gemeindezentrum Kapfenstein.
  • „Jetzt durchstarten im Biogarten“, 17. März, 18 Uhr, Generationenhaus Judendorf-Straßengel.
  • „Wissen über Biogarten und Kräuterkunde“, 14. März, Stadtbuchhandlung Liezen.
  • „Der klimafitte Garten“, 24. März, 19 Uhr, Kammern.

Anmeldung: angelikaertl.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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