Ab in die Wildnis

Der Wald ist besonders für Kinder ein wichtiger Erfahrungsraum. | Foto: Schwarzenberger
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  • Der Wald ist besonders für Kinder ein wichtiger Erfahrungsraum.
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Viele unterschiedliche Möglichkeiten finden wir in den Wäldern.

Quasi von der Ruhe-Oase zum Abenteuerplatz, vom schattigen Laubwald zur sonnigen Lichtung, von hochwachsenden Grashalmen zum matschigen, dunklen Waldboden, vom Ökosystem zur Zwergen- oder Feenlandschaft … Jeder Waldabschnitt hat seinen Reiz, der einlädt, entdeckt und geduldig erkundet oder mit Fantasie gefüllt zu werden. Kinder schaffen es im Wald sehr rasch, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. So können schon mal großflächige Lebensräume für Feen, Elfen oder Zwerge entstehen.
Doch wie so oft denken Erwachsene vorwiegend zielorientiert und haben meist ein von ihnen gewähltes Ziel vor Augen, etwa eine bestimmte Strecke zurücklegen, einen bestimmten Weg in Bestzeit gehen oder eine liebgewonnene Raststätte besuchen. Keines dieser Ziele bräuchte den Wald an sich. Es könnte jede beliebige Landschaftsform sein, die durchwandert oder besser gesagt durchlaufen wird.
Immer mehr Menschen, Erwachsene wie Kinder, die regelmäßig den Wald besuchen, spüren und erleben dürfen, lieben den Forst aufgrund seiner Eigenschaften: die Stille, das Beruhigende, die herrliche Luft, ein sanfter Wind, die friedlichen Geräusche, aber auch das Aufregende und all das, was unsere Neugierde weckt. Außerdem stärkt der häufige Wildnisbesuch nachweislich das Immunsystem und lehrt uns, ganz unabhängig vom Alter, wortlos Aufmerksamkeit in vielen Bereichen. Es gibt wirklich vieles im Wald – vieles, nur keine Langeweile.

Christine Schwarzenberger

Naturerfahrungen stärken Körper, Geist und Seele
Eltern-Kind-Gruppenleiter/innen und andere Interessierte haben die Gelegenheit, einen Vortrag mit Gesprächsrunde zum Thema „Naturerfahrungen“ zu buchen.
Die Natur, im Speziellen der Wald, bietet uns vielfältige Möglichkeiten: frische Luft, Bewegungsräume oder Plätze zum Verweilen, an denen wir wieder Kraft tanken und klare Gedanken finden können. Wer den Wald genau betrachten will, kommt bitte mit einer Lupe!
Bitte mitbringen: Rucksack mit kleiner Jause für ein gemeinsames Picknick. – Kosten: 5 Euro.
Elternbildungsgutschein (ZWEI & MEHR einlösbar) – Buchung unter: Katholisches Bildungswerk, kbw@graz-seckau.at oder Tel. (0 31 6) 80 41-345.

FÜR SIE GELESEN

Was ist das eigentlich – der Wald? Ein Ort verschiedenster Geräusche, ein Konzertsaal und dann wieder eine Oase der Ruhe. Der Wald ist aber auch ein Abenteuer – Spielplatz, Zauberland, Universität und Garten. Das Praxisbuch für den pädagogischen Alltag bietet Naturführungen, Aktivitäten, Geschichten, Spiele, Übungen und Rezepte rund um den Lebensraum „Wald“. Wissenswertes über Flora und Fauna ist kindgerecht erklärt, Anregungen für Aktivitäten gibt es für alle Jahreszeiten.

ZUM NACHDENKEN

Der Wald: geduldiger, stiller Lehrer
Erinnern Sie sich – damals, als Sie barfuß durch den Wald gelaufen sind? Auf dem kühlen, matschigen Waldweg? Die Füße konnten anschließend nur dadurch gereinigt werden, indem man auf der nächsten Lichtung wunderbar weiches Gras zum Abstreifen gefunden hatte. Oder vielleicht ein kleines, erfrischendes Bächlein, das man für einige Meter entlang-gehen konnte. Ja, das ist vielleicht schon eine Zeit her, aber es wäre wieder einmal nett …
Und die Brennnesseln, die Sie bei Ihrer vorletzten Wanderung nur ganz kurz am rechten Schienbein berührt hatten, weil Sie einen Schritt vom Weg abgekommen waren, um einer Regenlacke auszuweichen? Ach, Sie hätten nicht gedacht, dass Brennnesseln am Schienbein so lange zu spüren sind? Doch, doch … Auch diese Erinnerung an ein wirklich unangenehmes Gefühl währt lange, wenn nicht ewig.
Es gäbe noch viele Beispiele, die zeigen, wie sehr uns der Wald emotional und körperlich beeindruckt und dabei prägt.
Ideal, den Kindern diese Erfahrungen möglichst früh zu ermöglichen. So lernen bereits die Jüngsten, wie kraftvoll und entspannend der Wald sein kann.
Nicht umsonst nutzen immer mehr Erwachsene die Vorteile des sogenannten „Waldbadens“, z. B. das gemütliche Verweilen im Wald oder Spazierengehen. Es ist eine Stress-Management-Methode, die in Japan bereits vom Gesundheitswesen gefördert wird. Was für eine schöne Idee, nicht wahr?

Die Autorin ist Dipl. Kindergesundheits- und Ernährungstrainerin, LIMA-Trainerin und Referentin für intergenerationelle Bildung im Katholischen Bildungswerk.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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