Was mich trägt - Josef Oberleithner
Gebet und Vertrauen wie die Gottesmutter

Der Nikolaus darf auch heuer kommen - und im Freien mit Abstand die Kinder beschenken. | Foto:  Kzenon – stock.adobe.com
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Ich habe schon wunderschöne Erlebnisse gehabt als Nikolaus“, erzählt Josef Oberleithner von seiner Aufgabe, die er alljährlich zum Beginn des Advents mit Hingabe erfüllt. Zum 47. Mal tut er das heuer. Freilich sind es, bedingt durch den Lockdown, wenige Auftritte. Und die laufen ab wie jener im Landhauskindergarten: Die Kinder stehen am Fenster und er winkt ihnen vom Garten aus zu. „Die Leute wollen, dass es den Nikolaus gibt, auch in dieser schweren Krise“, sagt er. Die 1.000 gebackenen Krampusse, die er ansonsten unter die Menschen bringt, braucht er aber heuer nicht.

Auch wenn die Corona-Krise vieles einschränkt, als Nikolaus war Josef Oberleithner schon in Zeiten unterwegs, die für ihn noch prägender waren: „2007 hatte ich Krebs. Ein Kind im Kindergarten von Weinburg sagte: ‚Nikolaus, werde wieder gesund!‘ Und einmal hat ein Kind gesagt: ‚Nikolaus, musst du jetzt sterben?‘ – Das hat mich getroffen. Man glaubt es ja gar nicht, was Kinder aufnehmen.“

Eine Zeit, die nicht leicht gewesen ist, vor allem auch für seine Frau, sagt Josef. Geholfen hat ihm sein Glaube. „Ich bin ein alter Marien-Fan, die hat mir schon so viel geholfen. Ich habe zur Krankheit ‚ja‘ gesagt, so wie die Gottesmutter. Und so wie ich es bei der Hochzeit zu meiner Frau gesagt habe. Und wie meine Mutter zu mir ‚ja‘ gesagt hat, obwohl ich ein uneheliches Kind einer Magd war, was damals nicht gern gesehen war.“
Josef hat überlebt, den Lymphdrüsenkrebs besiegt. Die Chemotherapie hat angesprochen. Er braucht heute „nicht einmal ein Pulverl“, wie er sagt. „Ich war einfach so gestärkt, aber nur durch das Gebet und das Vertrauen, nur durch das!“

Wenn etwas nicht passt, geht Josef zur Waldkapelle in Weinburg – entweder mit seiner Frau Maria oder allein. „Wir beten dort für unsere Kinder, für die Kranken. Es ist ein Ritual für uns.“ – Dieser für ihn so besondere Ort gab ihm auch damals Halt. „Es vergeht kein Tag, an dem nicht Leute dorthin kommen“, erzählt er. „Einmal hat eine Frau zu mir gesagt: Jeden Tag, wenn ich da bin, gehe ich so erleichtert heim.“

„Wenn ich heute in der Früh aufstehe, sage ich nur ‚Mir geht es gut. Ich bin gesund. Danke.‘ Ich muss zu mir stehen und gestärkt sein aus dem Glauben, dann schafft man vieles“, sagt Josef, und: „Wenn Gott will, feiere ich in drei Jahren dann das 50-jährige Jubi­läum als Nikolaus.“

Zur Person

Josef Oberleithner, 81 Jahre, pensionierter Bäcker, stv. Obmann im Pfarrkirchenrat Weinburg,
langjähriger Mesner und „Nikolaus des Pielachtales“

Der Nikolaus darf auch heuer kommen - und im Freien mit Abstand die Kinder beschenken. | Foto:  Kzenon – stock.adobe.com
Josef Oberleithner | Foto: zVg
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Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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