Worte zur Fastenzeit von Bischof Alois Schwarz
In Freude auf Ostern zugehen

Bischof Dr. Alois Schwarz | Foto: Diözese St. Pölten

„Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler! Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“ (Mt 6,16-18)

Die Fastenzeit hat begonnen: Ein bewusst innerliches Zuwenden zu Evangelium, Christsein, Chris­tinsein, Glauben. Vielleicht ist es eine Zeit, das Glück des Getauftseins und des Getauftwerdens zu spüren. Wenn mich jemand fragt, was Fasten bedeutet, dann antworte ich: In Freude auf Ostern zugehen. Fasten ist kein spiritueller Hochleistungssport und die Fastenzeit keine Zeit für große Worte, für huldvolle Anleitung, für ein wie auch immer geartetes Leistungschristentum. Wir sind weiter ganz Mensch, und sind nicht mehr oder weniger von Gott geliebt, ob wir etwas schaffen, etwas „zusammenbringen“. Fasten ändert nichts an der Liebe Gottes zu uns Menschen, vielleicht ändert es aber etwas an unserer Liebe und Zuwendung zu Gott. Fasten ist ein „Auf sich zukommen lassen“, ein Einlassen. Die Zeit auf Ostern zu ist eine Zeit des Auflebens des Lebens, im Grunde eine stille und innerliche Zeit.

Vielleicht erkennt die eine oder der andere, dass Fas­ten ohne Beten nicht funktioniert und beginnt, sich am Gebet zu orientieren, das uns der Evangelist Matthäus ans Herz legt: Das Vater Unser. Der Evangelist Matthäus begleitet uns und er sichert uns zu, dass wir gehört sind, noch bevor wir bitten. Seien wir erfrischt, gehen wir der Zusicherung Gottes in uns nach und vergewissern wir uns, dass wir geliebte Menschen sind.

Im inneren Zugehen auf Ostern mit Euch verbunden
Bischof Alois Schwarz

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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