Familie
Pfingsten in der Familie feiern

Anhand der Pusteblume lässt sich das Wirken des Heiligen Geistes besonders gut verdeutlichen. | Foto: bakharev – stock.adobe.com
  • Anhand der Pusteblume lässt sich das Wirken des Heiligen Geistes besonders gut verdeutlichen.
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Nach Ostern und Weihnachten ist Pfingsten das dritte wichtige Fest im Jahreskreis – und trotzdem hat es kaum Eingang in die Familie gefunden. Zu Unrecht, denn Geburtstag feiern und Gemeinschaft erleben finden Kinder toll.

Pfingsten bleibt in der Familie im Vergleich zu Weihnachten und Ostern immer ein wenig „abstrakt“, denn es gibt nichts anzuschauen oder zu berühren: keine Krippe, keine Kekse, keinen Osterhasen. Dennoch ist es lohnend, sich als Familie mit dem dritten wichtigen Fest des Kirchenjahr zu beschäftigen, das Fest für die Kinder anschaulich zu machen und vielleicht ein eigenes Familienritual dafür zu finden.

Teil einer großen Gemeinschaft sein

Das Pfingstfest kann als Geburtstagsfest der Kirche verstanden werden: Nach Jesu Tod stärkte der Heilige Geist die verängstigten Jünger, sodass sie in die Welt hinausgingen und mutig von Jesus erzählten. Die erste christliche Gemeinde entstand in Jerusalem, und viele, viele Gemeinden folgten – auch die Pfarre, in der wir heute leben. Unter Kirche verstehen viele Menschen nur ein Gebäude, und das ist vielleicht alt, düster und augenscheinlich „leer“. Aber eigentlich ist Kirche noch viel mehr: nämlich die Gemeinschaft aller Glaubenden.
Jedes (getaufte) Familienmitglied gehört zur Kirche, und so könnten Eltern und Kinder gemeinsam überlegen: Wer gehört denn sonst noch dazu? Jetzt, da es wieder öffentliche Messen gibt, wäre ein guter Zeitpunkt, sich die Mitfeiernden am Feiertag einmal genau anzuschauen: Wen kennen wir persönlich? Welche Namen wissen wir? Wer übernimmt in der Messe welche Aufgaben? Was machen die Ministranten, was macht der Mes­ner, der Lektor …? Welche Angebote gibt es eigentlich in unserer Pfarre und welche Gruppen? Eine passende Aktion wäre, mit Kindern einfache Postkarten zu gestalten, mit einem Bibelspruch oder einem Segenswunsch, und an Bekannte aus der Pfarre zu verschicken (oder sie ihnen ins Postkasterl zu werfen).
Es ist spannend, gemeinsam der Frage nachzugehen, wer oder was der Heilige Geist eigentlich ist. Man kann ihn als „Kraft Gottes“ erklären, die Leben spendet, Menschen zu Gott führt und Gemeinschaft unter den Menschen stiftet. Er wirkte zum Anbeginn der Schöpfung ebenso wie auch heute noch im Leben der Kirche. Was der Heilige Geist in den Menschen bewirkt, schildert die Bibel als „Gaben des Geistes“: Freundlichkeit, Geduld, Freude … Die Bibel verwendet auch Bilder und Symbole für die dritte Person der Dreifaltigkeit: Sturm, Atem Gottes, Feuer, Taube … An diesen Symbolen anknüpfend kann man Kindern den Heiligen Geist anschaulich erklären.

Gottes Geist als Sturm

Die Apostelgeschichte schildert die Herabkunft des Heiligen Geistes folgendermaßen: „Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.“ (Apg 2,2). Der Wind ist an sich unsichtbar und nur an seiner Wirkung zu erkennen. Deutlich wird das an einem Windrad oder an der Pusteblume, deren Samen der Wind davonbläst, wodurch neue Blumen entstehen.

Gottes Geist ist wie eine Taube

Bei der Taufe Jesu kommt Gottes Geist „wie eine Taube“ auf ihn herab, weshalb der Heilige Geist oft als Taube dargestellt wird: im Kircheninneren, aber auch bei Marterln und in Kapellen. Man könnte sich mit Kindern in der Kirche umsehen, wo sie eine Taube entdecken können.

Gottes Geist kam als Feuer

Nachdem „Feuerzungen“ sich auf die Jünger niedergelassen hatten, waren diese auf einmal „Feuer und Flamme“ für die Sache Jesu, die Unsicherheit und Angst der letzten Tage waren wie weggeweht. Anhand eines Zündholzes kann man sich das vor Augen führen: Wenn man es anzündet, erwacht scheinbar Totes zu neuem Leben.

Autor:

Patricia Harant-Schagerl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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