3. Sonntag der Osterzeit | 26.4.2020
Kommentar

Hauskirche leben.
Die derzeitigen Ausgangsbeschränkungen bringen es mit sich, dass wir viele neue Erfahrungen machen. Arbeitsbesprechungen und Kontakte mit Freunden finden per Video-Konferenz statt. Im Freien spazieren gehen ist nur allein oder mit Menschen, mit denen man zusammenwohnt, möglich. Als Form, den Glauben zu teilen und miteinander zu feiern, wird die Hauskirche neu entdeckt.
Die Urerfahrung von Hauskirche ist das, was die beiden Emmausjünger miteinander erleben. Sie sind auf dem Weg nach Hause, traurig und enttäuscht, verängstigt und verzweifelt. Das Gehen tut ihnen – so wie uns jetzt, da wir viel daheim bleiben müssen – gut. Im Gehen können sie ihre Gedanken ordnen, ihre schlimmen Erlebnisse aufarbeiten und ihre Gefühle voreinander aussprechen. Ohne dass es ihnen bewusst wird, ist dabei der auferstandene Christus gegenwärtig. Wo zwei Menschen im Gespräch ihr Herz öffnen und das, was sie im Innersten bewegt, miteinander teilen, da tun sich neue Perspektiven auf, da wird plötzlich ein verborgener Sinn erkennbar, es zeichnet sich eine Hoffnung ab, ein Licht am Ende des Tunnels.
Und diese Hoffnung, das neu entfachte Feuer in ihrem Herzen, wächst weiter, als sie daheim am Tisch sitzen. Das gemeinsame Mahl ist für sie die Initialzündung, die es ihnen bewusst macht: Jesus ist nicht tot, er ist bei uns als Auferstandener, als einer, der uns lebendig nahe ist, der unser Herz und unseren Geist entflammt.
So wird die erste Hauskirche beschrieben. Möge diese Erfahrung der Nähe Jesu auch heute vielen unserer Familien und Gemeinschaften geschenkt sein.

Alfred Jokesch

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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