Zukunftsbild der steirischen Kirche | Teil 04
Netzwerken

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Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Viele Entwicklungen fordern, ja überfordern uns, sei es im Berufsleben, aber auch in der Freizeit. Spätestens seit dem II. Vatikanischen Konzil bringt sich Kirche verstärkt in die Gesellschaft ein und versucht, sich mit deren Entwicklungen und Themen differenziert auseinanderzusetzen.

Aus dem Evangelium heraus versteht sich diese Auseinandersetzung im Einsatz für Menschen, denen es schlecht geht, auf die wenig gehört wird und die in einer sich stetig in Entwicklung befindlichen Gesellschaft auf der Strecke bleiben.

Freilich trägt Kirche die Sorge um diese Menschen nicht allein mit. Es sind viele Institutionen und Initiativen, die sich für arme und benachteiligte Menschen engagieren. Dieses Engagement ernst zu nehmen, von Initiativen und deren Bemühungen zu wissen, miteinander ins Gespräch zu kommen und so ein „Netzwerk der Solidarität“ zu bilden, kann eine wesentliche Aufgabe für Kirche vor Ort, aber auch darüber hinaus werden.

Fragen

  • Welche Vereine/Initiativen gibt es vor Ort, die sich für Menschen in Not einsetzen?
  • Wie viel Kontakt habe ich mit VerantwortungsträgerInnen aus der Politik, Wirtschaft …?
  • Inwiefern setzten wir in unserem Planen/in unserem Tun auf Kooperationen mit außerkirchlichen Initiativen, aber auch auf innerkirchliche Zusammenarbeit?

Tipp

Sammeln Sie in Ihrem Team alle Vereine, Initiativen und Namen von VerantwortungsträgerInnen aus Ihrer Umgebung, und überlegen Sie, mit wem eine Zusammenarbeit hilfreich sein könnte. Erstellen Sie dazu eine Liste, und vergegenwärtigen Sie sich die vielfältigen Möglichkeiten.

Das Zukunftsbild konkret erlebt:

Franz Windisch ist Koordinator in Bereich Katholischer Aktion Bewegungen

Menschen der Kirche setzen sich, gemeinsam mit vielen Gruppen, Initiativen, Verantwortungsträgern in Politik, Kultur und Verwaltung für eine bessere Welt ein. Wie erleben Sie das gemeinsame Engagement?

Gerade bei sozialen Herausforderungen funktioniert die Zusammenarbeit sowohl im kirchlichen Bereich als auch mit vielen Initiativen in Gemeinden und Bezirken sehr gut. Die Vernetzungen werden von allen Seiten als wichtig und positiv empfunden. Das kirchliche Engagement der Ehrenamtlichen wird von Verantwortungsträgern in Politik und Verwaltung sehr geschätzt, weil bei einem sozialen Engagement das spirituelle Fundament besonders wichtig ist. Und in diesem Bereich haben wir tolle Angebote.

Was halten Sie für wichtig, wenn man bei der Verwirklichung von gemeinsamen Interessen hilfreiche Allianzen bilden möchte?

Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit ist das Wissen über das, was es bereits gibt. Extrem wichtig scheint mir ein wertschätzender Umgang miteinander, das gemeinsame Ziel soll im Vordergrund stehen. Für uns als Kirche herausfordernd ist es sicher, diese Netzwerke auch in größeren Einheiten (Seelsorgeräumen) zu denken und neu zu definieren.

Welche Projekte möchten Sie in nächster Zeit in Angriff nehmen, und auf welche Unterstützungen bauen Sie dabei?

Ein besonderes Anliegen für uns ist es, noch genauer hinzuschauen, ob wir wirklich – zum Beispiel in unserem Einsatz für die Schöpfung – alle Menschen im Blick haben. Der Auftrag aus dem Zukunftsbild „Wir gehen vom Leben der Menschen aus“ erfordert, den Blick weiter zu machen als bisher. Die Zusammenarbeit mit Gruppen und Initiativen außerhalb der Kirche ist dabei sehr hilfreich, weil wir dadurch von vornherein neue Blickwinkel einnehmen. Positiv stimmt mich, dass schon jetzt sehr vieles gut gelingt, auf dem wir aufbauen können. Und auf eines sollten wir nicht vergessen: Das vielfältige Engagement entlastet auch, da nicht jeder für sich allein alles erledigen muss.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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