UNO Nachhaltigkeitsziele | Teil 12
Nachhaltige/r Konsum und Produktion

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KENNENLERNEN

Was ist das Ziel?
Sicherzustellen, dass Konsum- und Produktionsmuster nachhaltiger gestaltet werden.

Warum?
Der wirtschaftliche und soziale Fortschritt im letzten Jahrhundert brachte gefährliche Umweltzerstörung.

Was kann ich tun, um dieses Ziel zu unterstützen?

  • Bewusstsein schaffen: Informiere dich über nachhaltige Konsumpraktiken, und teile dein Wissen mit anderen. Sensibilisiere Familie, Freunde und Kollegen für die Bedeutung von nachhaltigem Konsum.
  • Verantwortungsbewusster Konsum: Kaufe bewusst ein, indem du Produkte wählst, die umweltfreundlich und ethisch hergestellt sind. Achte auf Zertifizierungen wie Fair Trade, Bio oder andere Umweltlabels.
  • Ressourceneffizienz: Vermeide Verschwendung von Lebensmitteln, Wasser und Energie. Repariere kaputte Gegenstände, bevor du sie durch neue ersetzt.
  • Wiederverwendung und Recycling: Entscheide dich für wiederverwendbare Produkte anstelle von Einwegartikeln. Trenne deinen Abfall korrekt, und unterstütze Recyclingprogramme.
  • Bewusste Beschaffung: Wenn du die Möglichkeit hast, beeinflusse die Beschaffungspolitik deines Arbeitsplatzes oder deiner Gemeinde, damit nachhaltige Produkte bevorzugt werden.
  • Engagement in der Gemeinschaft: Schließe dich nachhaltigen Initiativen in deiner Gemeinde an. Unterstütze lokale Projekte, die sich für nachhaltigen Konsum und Produktion einsetzen.
  • Bildung und Schulung: Bildung ist entscheidend. Setze dich in deinem Umfeld für Fortbildungen ein, um ein tieferes Verständnis für nachhaltigen Konsum zu entwickeln und dieses Wissen weiterzugeben.

HINSCHAUEN

mit Johanna Steinhauszer
Nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum stehen weitgehend diametral zur vorherrschenden Wirtschaftsweise. Die Lebensmittelproduktion ist eine notwendige Grundsäule unseres Lebens – ohne Lebensmittel können wir nicht leben.
Von Subsistenzwirtschaft haben wir uns hin zu einer spezialisierten und arbeitsteiligen Gemeinschaft entwickelt. Ein landwirtschaftlicher Betrieb versorgt viele Menschen, auch außerhalb des Betriebs. Marktgärtnereien* sind ein perfektes Beispiel dafür. Durch ihre nachhaltige Anbauweise tragen sie nicht nur zum Umweltschutz und der Förderung der Bodengesundheit bei, sondern schaffen eine faire Wertschätzung für die Leistung von Menschen und Umwelt auf sozialer, ökonomischer und ökologischer Ebene.
In einer Marktgärtnerei steckt viel Handarbeit. Es wird auf schwere Maschinen verzichtet, und kleine Flächen werden mit ausgeklügelten Anbauplänen bewirtschaftet. So gelingen eine hohe Vielfalt und je nach Betriebskonzept eine ganzjährige Versorgung mit erntefrischem Gemüse direkt aus der Marktgärtnerei ums Eck – ganz ohne lange Transportwege. Das Gemüse wächst mit den Jahreszeiten und lässt uns die echte Saisonalität unserer Regionen entdecken.
Die gemeinschaftlichen Beziehungen – durch persönlichen Kontakt und KundInnennähe – schaffen Vertrauen in die Arbeit der GärtnerInnen, die dabei auch Informations- und Bildungsarbeit leisten. Im Austausch mit den KundInnen gelingt außerdem ein Anbau ohne Lebensmittelverschwendung – was angebaut wird, wird auch gegessen, und das bedeutet Wertschätzung für die Produkte und die dafür arbeitenden Menschen und somit eine nachhaltige, zukunftsorientierte Landwirtschaft. Für nachhaltige Produktion braucht es aber auch mutige politische Entscheidungen, um Visionen wie diese umzusetzen: bis 2035 ein Marktgarten in jeder Gemeinde Österreichs zur Versorgung der dort lebenden Menschen mit gesundem und lokalem Gemüse.
Johanna Steinhauszer
bewirtschaftet mit ihrem Mann die Marktgärtnerei „Unser Bauerngarten“ in Graz.

*Marktgärtnerei, was ist das?
Marktgärtnerei ist ressourcenschonender Gemüseanbau in gartenähnlichen Strukturen. Ziel ist die saisonale Nahversorgung der lokalen Bevölkerung mit einer großen Vielfalt an hochwertigem Frischgemüse.

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Glossar
Biodiversität heißt „biologische Vielfalt“ und bezieht sich auf die Bandbreite an Organismen, Lebensräumen und Ökosystemen auf der Erde. Sie ist ein Schlüsselelement für das Gleichgewicht der Natur.
Natürliche Ressourcen sind z. B. Bodenschätze (Metalle, Salz, Kohle, Erdöl, Erdgas, Gips ...), Wasser, Holz und landwirtschaftliche Flächen mit fruchtbaren Böden.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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