Zukunftsbild der steirischen Kirche | Teil 05
Nachhaltig leben

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Mit Papst Franziskus hat das Thema der ökologischen Verantwortung in der katholischen Kirche einen prominenten Fürsprecher bekommen. Engagement für unseren Planeten liegt nicht in der Verantwortung einiger IdealistInnen; die „Sorge um das gemeinsame Haus“ (Laudato si) betrifft alle Menschen. Als Kirche, die Gesellschaft aus dem Glauben mitgestalten will, kann das heißen, Gesprächssituationen zu initiieren. Wichtig ist auch, Menschen für das Thema zu sensibilisieren und selbst eine Vorbild­rolle einzunehmen.

Die von Bischof Wilhelm Krautwaschl im März 2017 veröffentlichten Leitlinien zur Nachhaltigkeit sind ein erster, wichtiger Schritt. In den Kapiteln Spiritualität und Lebensstil, Bildung, Beschaffung, Bau und Energie, Mobilität und Liegenschaften werden Möglichkeiten eines zukunftsfähigen und schöpfungsfreundlichen Handelns vorgestellt. Ein Blick in die diözesanen Leitlinien zur Nachhaltigkeit lohnt sich allemal. Sie finden diese im Intranet bzw. auf der Webseite des Arbeitskreises Nachhaltigkeit.

Fragen

  • Wo zeigt sich im Handeln in Pfarre/Seelsorgeraum/Einrichtung unsere Verantwortung für die Schöpfung? (z. B.: Verwendung von fair gehandelten und regionalen Produkten, Fahrgemeinschaften, was muss unbedingt aus­gedruckt werden?)
  • Inwiefern sind wir mit den diözesanen Leitlinien zur Nachhaltigkeit bereits vertraut? Was davon haben wir schon umgesetzt?
  • Machen wir auf diözesane Angebote im Bereich der Schöpfungsverantwortung aufmerksam?
  • Wie gelingt es uns, Menschen für das Thema der Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und dafür zu motivieren?

Tipp

Achten Sie bei Veranstaltungen und Festen auf fair gehandelte Produkte, biologisch abbaubare Materialien und auf eine etwaige Wiederverwertung.

Das Zukunftsbild konkret erlebt

Dr. Michael Weber unterrichtet am Kolleg für Sozialpädagogik (KSP) und an der KPH-Graz. Er ist Ökolog-Koordinator am KSP und Mitglied des Nachhaltikeits-Team des Augustinum.

Welchen Stellenwert hat die „Schöpfungsverantwortung“ in Ihrer persönlichen Lebensgestaltung?
Meine Familie und ich leben seit über sieben Jahren vegan und nachhaltig. Für uns ist es selbstverständlich, Kleidung und Spielwaren bei Tauschbörsen und Secondhand-Shops (Carla) zu kaufen. Ebenso spielen die Reduktion von Plastik und Auto für uns eine Rolle.

Wie leben Sie im Augustinum (als Einrichtung, als Lehrende, als Studierende) die Verantwortung für die Schöpfung?
Als Ökologie- bzw. Nachhaltigkeitsbeauftragte fühlen wir uns verpflichtet, unser Wissen an das Kollegium und an die Studierenden weiterzugeben. Gerade bei den unter 30-Jährigen gibt es eine besonders hohe Sensibilität für ökologisch-nachhaltige Themen. Sie möchten nachhaltig leben. Dabei unterstützen wir sie zu 100 Prozent und laden alle im Augustinum ein, dies mitzutun.

Wie gelingt es Ihnen, Menschen in ihrer Umgebung für das Thema der Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und dafür zu motivieren?
Als Sozialpädagoge ist mir bewusst, dass das Vorleben der erste Schritt sein muss, Botschaften für Nachhaltigkeit authentisch weiterzugeben. Danach kommt der sachliche Austausch. Und letztlich ist es immer das persönliche Berührtsein, das den Ausschlag gibt, selbst aktiv-nachhaltig zu werden.

Wie machen Sie auf diözesane Angebote im Bereich der Schöpfungsverantwortung aufmerksam?
Erst am 23. Mai gab es den 1. Nachhaltigkeitstag am Augustinum, wo die Einrichtungen ihre Beiträge zur Schöpfungsverantwortung präsentierten. Im Augustinum passiert viel, wie etwa Kleidertauschmärkte, kostenlose Rad-Checks, Aufbereitung von Nachhaltigkeitsliteratur, Veggie-Challenges bei den Kennenlerntagen, Mobilitäts- und Fleischkonsum-Umfragen, externe Vorträge … Zudem gibt es in der Caféteria einen „Welt-Kasten“ mit fair gehandelten Produkten, Fairtrade-Kaffee sowie die 25-Prozent-Bio-Umsetzungsvorgabe in der Augustinum-Mensa.

Nachhaltig. Die Natur ist als Silhouette eines Baumes in der Mitte der Figur angedeutet. Der Baum, der für das Leben an sich oder einfach für die Natur stehen kann.... | Foto: Illustration: Ivan Rajič, Foto: Neuhold
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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