ICH WAR DA. BEI - Pfarrgemeinderatswahl 2017 | Teil 03
Ich will wieder ein paar Scheitel ins Feuer werfen

Michael Afritsch (Rachau)

Eine alte, recht simple, vielleicht sogar banale Wahrheit: Reden allein ist zu wenig. „Es wird natürlich viel gejammert, aber wirklich tun will dann sehr oft keiner etwas.“ Da muss dann jemand in die Bresche springen und drauf schauen, dass etwas in Bewegung kommt. Michael Afritsch sieht das für seine weitere Arbeit als Pfarrgemeinderat in Rachau als seine Aufgabe an. Daran zu arbeiten, dass das Glaubensleben nicht immer weiter in den Hintergrund gerät. „Vielleicht liegt es ja daran, dass es uns zu gut geht, dass wir keine Notzeit erleben“, überlegt er, woran diese Entwicklung liegen könne.

Der 56-jährige Buchhalter aus der Rachau war vor längerer Zeit schon 20 Jahre im Pfarrgemeinderat und tritt nun nach einer zehnjährigen Pause wieder zur Wahl an. „Damals haben wir einiges geschafft, vor allem die Renovierung des Kirchendaches und der Orgel.“ Er selbst hat aufgrund seines Berufs immer die Agenden des Schriftführers übernommen, war aber auch Vorsitzender des Wirtschaftsrates. Danach kam eine Zeit, wo er nach seinen Worten „nicht so nah am Feuer stand“. Aber jetzt will er wieder ein paar Scheitel nachlegen. „Am Feuer stehen und sich wärmen wollen ja letztlich alle.“ Damit das gelingen kann, brauche es immer auch diejenigen, die dafür sorgen, dass die Flammen nicht ausgehen. Dass der Kirchenbesuch in der Pfarre zurückgeht, lässt ihn nicht zweifeln. Gilt doch immer noch: „Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Das Pfarrleben ist aufrecht zu erhalten, auch in kleineren Dimensionen. Jetzt könne man auf die gute Arbeit des letzten Pfarrgemeinderates aufbauen. „Die möchte ich weiterführen.“

Die kleine Pfarre bei Knittelfeld ist bekannt für ein aktives Pfarrleben, an dem sich Michael Afritsch intensiv beteiligt. Er wirkt als Lektor und Kommunionhelfer. Eine schöne Erfahrung für ihn ist auch, dass die Wortgottesdienste von der Gemeinde gut angenommen werden und mittlerweile zur Normalität gehören. „In einer kleinen Filialkapelle hat es sich eingebürgert, dass ich mit meiner Frau Michaela am 24. Dezember um neun Uhr Vormittag einen Wortgottesdienst mit Weihrauch und Kerzensegnung gestalte.“

Wesentlich für ein gutes Funktionieren in vielen Bereichen der Pastoral in der Rachau sei auch „die Perle der Pfarre“, wie sie Michael Afritsch nennt: Silke Brunner, die sich mit viel Begeisterung den Ministranten und der Firmvorbereitung widmet und nun auch eine berufsbegleitende Ausbildung zur Pastoral-assistentin absolviert, weil es ihr „so viel Freude macht“.

Michael Afritsch selbst wird sich in Zukunft wieder zusätzlich eher trockenen Belangen der Pfarrarbeit wie der Friedhofsverwaltung widmen. Also Briefe und Rechnungen verschicken. Für ihn als Buchhalter kein Problem. Außerdem muss an Teilen der Innenmalerei in der Kirche etwas gemacht werden, „da blättert schon die Farbe ab“. Hier ist einer am Werk, dem das Religiöse sehr am Herzen liegt. Darüber hinaus hat er einen Blick für die praktischen Belange, die manchmal ein bisschen vergessen werden. Ein Allrounder.

 

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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