Gerecht leben - Fleisch fasten. 2015 | Teil 03
Ich habe Respekt vor diesen Menschen, wünsche mir aber auch Respekt

Die „steirische Ernährungspyramide“ zeigt die Grundprodukte für eine gesunde Lebensmittelauswahl, ergänzt um die Zutaten Frische, Regionalität und Saisonalität. Infos: www.gscheitessen.at
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Hohe Qualität der Lebensmittel sicherstellen

In Österreich ist der Einsatz von Antibiotika bzw. von Hormonen zu Mastzwecken verboten und wird durch ständige behördliche Probennahmen kontrolliert. Der Steirische Tiergesundheitsdienst (www.stmk-tgd.at) betreut und berät über 6500 Tierhalter/-innen und 220 Tierärzte/-innen, die sich an eine Vielzahl von Vorgaben halten mit dem Ziel, den Arzneimitteleinsatz durch Verbesserung der Gesundheit, des Tierwohls bzw. der Haltungsbedingungen unserer Nutztiere zu reduzieren. Damit wird für uns Konsumenten die hohe Qualität der heimischen Lebensmittel täglich neu sichergestellt.

Ist es Unkenntnis, die eigenen Produktionsbedingungen von globalen Entwicklungen nicht zu unterscheiden? Wie könnten wir denn unsere tierhaltenden Landwirte unterstützen, wenn wir in der Fastenzeit neben Fleisch nun auch auf Eier und Milchprodukte verzichten sollten?

Ohne das traditionelle Fasten in Frage zu stellen, werden wir weiterhin als aktive Christen unsere individuellen Beiträge leisten und unsere Verantwortung wahrnehmen, ohne dabei eine Berufsgruppe pauschal zu diskreditieren!

Für den Steirischen Tiergesundheitsdienst: ÖR Josef Kowald, Obmann

Sich Gedanken machen!

Ich war gestern in der Aschermittwoch-Abendmesse und möchte Ihnen zum Vorschlag des „Fleischfastens“ gratulieren! Es sollte eine wichtige Aufgabe der heute lebenden Christen sein, sich Gedanken über die eigene Ernährung zu machen! Alles Gute und viel Erfolg!
Erika Lässer-Rotter


Dafür sind nicht die Bauern verantwortlich

Der Folder „Gerecht leben – Fleisch fasten“ hält uns vor, dass mit jedem Stück Fleisch, mit Eiern und mit dem Konsum von Milch ein Stück mehr Urwald abgeholzt wird, weil vor allem Eiweißfuttermittel aus den Ländern Amerikas gebraucht und gefüttert werden. Ich möchte jetzt bewusst nicht verallgemeinern, ich möchte auch jene Menschen nicht geringschätzen, die aus persönlicher Überzeugung zur Auffassung kommen, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren. Ich habe großen Respekt vor diesen Menschen und vor einer solchen bewussten Auffassung.

Aber ich möchte auch den gleichen Respekt für die bäuerlichen Familien einfordern, die ihren Lebensunterhalt mit der Viehwirtschaft und mit der Erzeugung tierischer Lebensmittel bestreiten müssen. Diese Menschen sind, das möchte ich auch erwähnen, immer noch der sicherste Rückhalt unserer Kirche am Land, und es gibt keinen Grund dafür, dass unsere Kirche mit ihren Medien diese bäuerlichen Familien als Verursacher von Umweltschäden namhaft macht.

Ich hinterfrage sehr oft, ob dieser Umgang mit der Natur, wie dies tatsächlich weltweit abläuft, sinnvoll für die Menschen ist. Es gibt meiner Meinung nach zwei Ursachen, die wir in der Entwicklung unserer Erde ernsthaft hinterfragen müssen:

1. Den schrankenlosen Verbrauch von fossilen Rohstoffen, Gas, Erdöl, Kohle und auch die Atomkraft für die Erzeugung von Energie und Wärme.

2. Den weltweiten Handel mit agrarischen Rohstoffen und Lebensmitteln. Dafür sind aber nicht unsere Bauern verantwortlich, sondern die politische Absicht, dass im Rahmen der WTO-Regeln das schrankenlose Handeln mit diesen Erzeugnissen gefördert und bewusst ermöglicht wird. Dadurch kommt es auch dazu, dass Menschen in diesen Ländern nicht in der Lage sind, diese Nahrungsmittel zu kaufen und dadurch hungern müssen, wir in den Industrieländern diese Nahrungsmittel aber als Tierfutter verwenden. Unsere Bauern aber als Verursacher dieser Entwicklung anzuprangern ist nicht redlich und vor allem sehr schlecht recherchiert und alles eher als eine ordentliche journalistische Tätigkeit.
August Jost

Der Hunger in der Welt

Mit großer Freude nehme ich zur Kenntnis, dass auch in der Kirche ein Umdenken beginnt. Wie lässt sich das mit einem gläubigen Menschen vereinbaren, dass Tiere in Massentierhaltung gequält werden?

[p]Als jahrzehntelang praktizierende Katholikin habe ich mich aus diesem Grunde von der Kirche abgewandt, weil sie für diese gequälten Geschöpfe nicht Partei ergreift. Den Hunger dieser Welt und den weltweiten Klimawandel verursacht unter anderem auch der überhöhte Fleischkonsum.
Elisabeth Zöhrer

Die „steirische Ernährungspyramide“ zeigt die Grundprodukte für eine gesunde Lebensmittelauswahl, ergänzt um die Zutaten Frische, Regionalität und Saisonalität. Infos: www.gscheitessen.at
Foto: Heinz Finster
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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