Mensch/Priester - Jugendseelsorger Dietmar Grünwald
Ich habe lange mit mir selber gerungen

Erster Gast live im „Sonntagsblatt_Mikro“ war Jugendseelsorger Dietmar Grünwald – befragt von Dr. Claudia Unger. | Foto: Neuhold
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Jung, fesch, dynamisch – und Single? Ja, das gibt’s. Zu haben ist Dietmar Grünwald trotzdem nicht. Denn der 36-jährige Ennstaler aus Wörschach ist bereits fix vergeben, und zwar an Gott. Er ist als Jugendseelsorger der Diözese Graz-Seckau Ansprechpartner für alle steirischen Kinder und Jugendlichen.

Sein Weg zum Priestersein war aber nicht der traditionelle. „Es war ein Auf und Ab – ich habe lange mit mir gerungen“, erinnert sich Grünwald. Begonnen habe alles, als er nach zwei Jahren BORG Bad Aussee eine „Ehrenrunde“ drehen sollte. „Mein ‚Lieblingsfach‘ war Mathematik … aber die Klasse zu wiederholen hat mich so abgeschreckt, dass ich lieber von der Schule gegangen bin. Ich wusste zuerst überhaupt nicht, was ich machen sollte.“

Dass er etwas machen musste, war dem Jugendseelsorger aber klar. „Schlussendlich schlug ich eine musikalische Laufbahn ein, da meine ganze Familie recht musikalisch ist.“ Nach rund zwei Jahren am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz, wo er Schlagzeug und Trompete gelernt hat, ging’s zum Präsenzdienst bei der Militärmusik Steiermark. „Dann wollte ich eigentlich Musik studieren. Aber es kommt halt oft anders“, sagt Grünwald. Denn der Priesterberuf habe ihn nie losgelassen. „Ich habe schon als Kind ministriert. Mich hat es schon damals fasziniert, Gott nah zu sein. Aber ich hatte keine Erscheinung oder Ähnliches, die mir den Weg zeigte. Es war eine bewusste Entscheidung.“ Und so absolvierte Grünwald das Priesterseminar statt eines Musikstudiums. „Es waren fünf Jahre der Prüfung und der Entscheidungsfindung. Im Nachhinein habe ich meinen Entschluss aber nie bereut.“

Nach drei Jahren Kaplanszeit in Gnas wurde Grünwald 2007 nach Graz berufen. „Am Anfang war es für mich hier schwierig. Vor allem wegen des Alleinseins. In Gnas waren immer Leute um mich herum, hier wohne ich allein. Damit musste ich lernen umzugehen“, gibt der Priester zu. Wie er das macht? „Ich bin ein geselliger Mensch und lade gerne Freunde und Kollegen ein. Und die werden dann bekocht. Das ist eines meiner Hobbys. Bei meinem Abschied aus Gnas habe ich neben einer Kreuzfahrt auch Küchenutensilien und ein Kochbuch geschenkt bekommen, so hat diese Passion begonnen.“

Wenn er nicht gerade kocht, geht der Priester in seiner Freizeit gerne laufen, skaten, Schi fahren, ins Kino, und er entspannt sich vor dem Fernseher. Zum Musizieren kommt er jetzt vielleicht wieder öfter, denn „wir haben jetzt im Augustinum eine Musikkapelle mit Jugendlichen gegründet“. Wie er seine Zukunft sieht? „Ich bin gerne Priester, und diesen Weg möchte ich auch weiter gehen.“

 

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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