Vorgestellt
Felix Holzmüller, Toningenieur

„Ich sehe die Mittagsglocken läuten“: Das könnte ein gehörloser Mensch ab Herbst im Bereich der Grazer Stadtpfarrkirche einem anderen deuten. Vorher ist ihm vielleicht aufgefallen, dass Menschen um 12 Uhr hinaufschauen auf den Kirchturm, jetzt sieht er den Klang. Technisch umgesetzt hat die Idee der Toningenieur DI Felix Holzmüller am Institut für Elektronische Musik und Akustik (Kunstuniversität) in einer von Univ.-Prof. DI Dr. Alois Sontacchi betreuten Projektarbeit.

Ein „Echtzeittool“, ein Computerprogramm, hat Holzmüller entwickelt: Im Moment des Läutens werden die Töne in ein Bild, eine Art Videofilm, umgewandelt und könnten etwa auf einem Bildschirm betrachtet werden. Wann die Glocke anschlägt und wie stark, ihre Tonhöhe und ob sie als angenehm oder dissonant empfunden wird, soll als Computersignal sichtbar gemacht, visualisiert werden.

Musikbegeistert, nicht nur als Trompetenspieler, war Felix Holzmüller schon als Kind. Zugleich faszinierten ihn Technik und Naturwissenschaften. Er wuchs, 1996 geboren, in Palfau auf und maturierte im nahen Admont. Sein Vater war Arzt, die Mutter selbstständig. In Graz studierte er an Technischer Universität und Kunstuni Elektrotechnik-Toningenieur. Als „ruhig, aber zielstrebig“ charakterisiert er sich selbst.
Zu einer ersten Vorstellung der „Visualisierung von Glockengeläute“, die derzeit weiter entwickelt wird, luden neben der Kunstuni auch „Kirchen Kultur Graz“, Akademie Graz und Gehörlosenverband Steiermark.

Johann A. Bauer

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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