Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wir brauchen den Geist des Nikolaus

Von Nikolaus, dem Heiligen des 6. Dezember, sind uns viele Geschichten überliefert. In der Erzählung vom Schiff, dessen Kapitän kein Korn für die hungernde Bevölkerung von Myra hergeben wollte, steht er für Verteilungsgerechtigkeit. In der Geschichte von den goldenen Äpfeln für drei verarmte Mädchen steht er für rasche, unbürokratische Nothilfe.
Es gibt aber auch Erzählungen, wo der Bischof Nikolaus erscheint. Etwa auf einem Schiff, das zu kentern droht. Oder um Unschuldige vor dem Todesurteil zu retten. Da erscheint sozusagen sein Geist.
Heuer sind persönliche Hausbesuche des Nikolaus selten. Aber um so mehr brauchen wir seinen Geist, seine Gesinnung. Sie beginnt mit seiner Liebe zu Gott, die der Grund seiner großen Mitmenschlichkeit ist. Der Geist des heiligen Nikolaus steht für Aufmerksamkeit für die Not der Menschen. Für Bereitschaft zum Teilen. Für Gerechtigkeit, die nicht den Armen alles wegnimmt und den Reichen alles zuspricht.
Das Coronajahr hat viele soziale Probleme verschärft, hat Armut auf Menschen ausgeweitet, die bisher ein gutes Auslangen fanden. Wir brauchen in dieser Zeit den Geist des Nikolaus sowohl in der Gesellschaft als auch für den einzelnen Menschen.
Nikolaus lebte Christsein als Mitmenschlichkeit. Er wollte helfen mit dem, was ihm gehörte. Er tat das, ohne sich in den Mittelpunkt zu stellen. Viele kleine Gesten, die unsere Mitmenschen aufbauen und ihnen weiterhelfen, geschehen im Geist dieses unvergessenen Bischofs von Myra.

Chefredakteur Herbert Meßner

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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