Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wie in der Anfangszeit der Kirche

Für eine „wahnsinnig originelle Erfindung“ der frühen Christen hält die Rektorin der Universität Tübingen die Predigt. Die Rede, die in der Antike in Politik, Rechtspflege und weltlichem Zeremoniell stark verankert gewesen sei, habe das Christentum sehr wirksam für die Verkündigung aufgegriffen.
Rektorin Karla Pollmann, Altertumswissenschaftlerin und Augustinus-Forscherin, hält die frühe Kirche auch sonst für eine „Schatztruhe“, die manches bereithalte, was wir in der heutigen Situation der Kirche brauchen können. „Es gab sehr viele unterschiedliche Richtungen und Gruppierungen, die sich stritten und völlig unterschiedliche Positionen vertraten.“ Die christliche Botschaft und die Kirche seien öffentlich stark in Frage gestellt gewesen. Dies habe zu Schriften, Denkweisen und kulturellen Praktiken geführt, über die es sich heute nachzudenken lohne, meinte Pollmann in der deutschen katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“.
Über den heiligen Augustinus, der uns sehr viele Schriften hinterlassen hat, wird es im Juli in Hartberg ein eigenes Musical geben, von dem auf unserer Seite 15 Mitwirkende erzählen. Das Musical als zeitgemäße kulturelle Praxis, die auch Inhalte des Glaubens vermitteln kann. Was unsere Zeit genauso wie die frühchristliche Epoche braucht, sind Zeuginnen und Zeugen. Augustinus war ein Zeuge des Glaubens. Nicht nur als herausragender Theologe, sondern zunächst als suchender Mensch, der sich zum Glauben durchgerungen hat. Auch solche Beispiele kann unsere Zeit mit vielen Suchenden gut brauchen.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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