Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wenn wir die Ziellinie überqueren

Langsam beginnt wieder die Wintersportsaison. Unsere Schi-Asse haben eine Abfahrt oder einen gesteckten Slalomkurs zu bewältigen. Dabei müssen sie das Ziel im Auge haben, auch wenn sie es noch nicht sehen. Gleichzeitig müssen sie achtsam bleiben für den Streckenabschnitt, um den es gerade geht.
Können wir uns da etwas abschauen für das menschliche Leben? Einmal werden wir die Ziellinie überqueren. Der Tod ist wie eine Ziellinie. Wir müssen da drüber. Wir müssen durch. Am Ende des Lebens steht keine Mauer, an der wir zerschellen. Ein Ziel, das wir freilich auf den Wegstrecken des Lebens allzu leicht ausblenden.
An der Ziellinie beim Schifahren wird die Zeit gemessen. Auch an der Ziellinie des Lebens wird Maß genommen. Da steht aber niemand mit der Stoppuhr. Christliche Bilder stellen manchmal eine Waage dar. Wir werden nicht gefragt, wie schnell oder wie erfolgreich wir waren. Aber wir verantworten unser Leben. Es wird Maß genommen.
Eines ist am Ziel des Lebens ganz anders als am Ziel der Schipiste. Da kommen auch jene an, die unterwegs das eine oder andere „Tor“ ausgelassen haben oder die zu Fall gekommen sind. Die Lebensstrecke ist ja kaum anders zu bewältigen.
Nach dem Ziel kommt die Siegerehrung. Am Lebensziel ohne gestuftes Stockerl, ohne Gold, Silber, Bronze oder bloß Blech. Allerheiligen ist wie eine große Siegerehrung. Allerseelen wie ein großes Mitfreuen mit denen, die schon am Ziel sind. Und eine Erinnerung, dass wir auf der Strecke des Lebens auch an das Ziel denken.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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