Offen gesagt - Sr. Magda Schmidt
Was gebe ich?

Foto: Neuhold

Warum sind Sie gerne Ordensfrau?

Zu dieser Frage möchte ich von meiner ersten Berufungserfahrung erzählen:
In meiner Heimatpfarre Markt Hartmannsdorf war ich in einer Jugendgruppe. Diese hat dazu beigetragen, dass ich meinen Glauben bewusst zu leben begann. Ein paar Freundinnen und ich haben regelmäßig den Caritas-SOS-Ruf im Sonntagsblatt (heute Seite 17, Red.) gelesen und beschlossen, gemeinsam dafür zu spenden. Dazu verzichteten wir zum Beispiel aufs Kaffeetrinken-Gehen nach der Jugendstunde und waren ganz stolz auf uns.
Ich arbeitete damals bei einer Familie mit kleinen Kindern. Hier, mitten im Alltag, während ich das Flascherl für den Kleinsten kochte, kam mir dieser Satz in den Sinn: „Jesus ist für uns gestorben.“ Der Satz war vertraut, aber in dem Moment wurde er plötzlich existenziell für mich.
Jesus gab sein Leben für mich, und was gebe ich? Nur ein paar Schilling im Monat, die mir nicht wehtun. Von da an habe ich mich auf die Suche nach einer entsprechenden Antwort und Lebensform gemacht.
Mein Weg war erfüllend, wenn auch nicht immer einfach. Ich bin gern Ordensschwester, weil Gott mir immer wieder mit seiner Liebe entgegenkommt und ich mit meinem Leben seine bedingungslose Liebe zu allen Menschen bezeugen möchte.

Sr. Magda Schmidt
ist 1967 bei den Grazer Schulschwestern, Franziskanerinnen von der Unbefleckten Empfängnis, eingetreten und lebt derzeit im Schloss Seggau.

Autor:

Ingrid Hohl aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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