Positionen - Karl Veitschegger
So arbeitet Gott

„Warum schafft Gott die Bösen nicht einfach ab?“, fragt der kleine Timo seine Eltern. Auch Erwachsene fragen sich manchmal angesichts des Bösen in der Welt: Warum greift er nicht ein? Wer hat sich noch nie gewünscht, Gott möge über Nacht die Welt in ein Reich des Friedens verwandeln?
Aber Gott tut das offensichtlich nicht. Er lässt Unkraut neben dem Weizen wachsen und seine Sonne über Gute und Böse scheinen. „Zwangsbeglückungen“ sind nicht seine Sache. Erlösung über die Köpfe hinweg gibt es nicht. Vielmehr wirbt Gott um die Freiheit des Menschen, „redet uns zu Herzen“, wie die Bibel im Buch Jesaja sagt (Jes 40,2), ruft zur Umkehr, appelliert an unsere Phantasie für das Gute. So arbeitet Gott.
Die Menschen um Jesus, so erzählt die Bibel, haben das auf wunderbare Weise erfahren. Sie begegnen in ihm der Liebe und Großzügigkeit Gottes und spüren: Unser Leben ist in guten Händen – und die ganze Welt auch! Diese Erfahrung verändert sie: „Sünder“ wagen einen Neubeginn, Reiche teilen ihre Habe, Kranke werden gesund, Gekrümmte richten sich auf, seelisch Zerrüttete finden Ruhe und Ausgestoßene Freundschaft. Weil sie Gott als großzügig erfahren, werden sie selbst großzügig, lernen verzeihen, verzichten auf Rache und Gewalt.
Wer sich auf Jesus einlässt, erfährt die vielfältige Kraft des Guten. Auch heute. Ich wünsche dem kleinen Timo und uns allen Verständnis für den Weg Gottes in der Welt. Gehen wir mit. „Wir können täglich Böses in Gutes verwandeln“ (Papst Franziskus).

Karl Veitschegger

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ