Offen gesagt - Petra Stodola-Wicha
Mehrfachbelastung

Foto: privat

Wie ist es derzeit als berufstätige Mutter mit schulpflichtigen Kindern zu Hause?
Meine beiden Söhne (17 und 7 Jahre) und ich sind momentan zu Hause. Mein Mann konnte weiter arbeiten gehen, ich bin teilzeit im Homeoffice. Was soll ich sagen: Es war und ist mühsam! Mein Älterer macht sein schulisches Pensum zwar selbstständig – worüber ich sehr froh bin –, aber mein Siebenjähriger braucht im Grunde meine volle Aufmerksamkeit für seine Schulaufgaben.
Das habe ich mir vorher wirklich einfacher vorgestellt. Ich dachte, während er die Aufgaben erledigt, kann ich parallel arbeiten, aber das ging bisher eigentlich fast nie. Ich habe daher meistens erst in der Nacht gearbeitet, wenn im Haus Ruhe herrschte. Obwohl ich natürlich tagsüber für Chef und KollegInnen erreichbar bin, was mich so auch nicht stört. Aber ich hatte bald das Gefühl, dass ich eigentlich bei keiner Sache voll konzen-
triert bin. Sitze ich mit dem Jüngeren bei den Schulsachen, habe ich im Hinterkopf, was ich für die Arbeit erledigen muss oder wann die nächste Videokonferenz startet.
Dazu kommt, dass der Haushaltsaufwand viel größer ist, weil wir ja alle zu Hause essen – da bin ich froh, dass uns meine Mutter, die im gleichen Haus wohnt, „mit Abstand“ kochend unterstützt. Schön ist natürlich, dass ich meine Kinder viel mehr um mich habe.

Petra Stodola-Wicha
ist Mitarbeiterin im Diözesanmuseum Graz für den Bereich Inventarisierung.

Autor:

Ingrid Hohl aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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