Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Keine Tollkirschen
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„Es geht nicht darum, die schlaueste Person im Raum zu sein, sondern die neugierigste“, sagte die kanadische Forscherin Nida Ali kürzlich bei einer Preisverleihung (Die Furche, 13. 11.). „Neugierige Leutʼ sterben früh“, spricht der Volksmund. Das Drohwort kontere ich gerne keck mit: „Aber Unkraut vergeht nicht!“ Neugier bringt uns voran. Die Lust auf Neues und das Streben, Neues zu erkunden, hat der Menschheit viele Entdeckungen gebracht. Zugleich ist es manchmal auch gefährlich. Der erste Mensch, der Tollkirschen probierte, hat diesen Entdeckergeist vermutlich mit seinem Leben bezahlt. Zum Wohl aller anderen, die von da an vor der giftigen Frucht gewarnt waren.
In 80 Jahren haben SONNTAGSBLATT-MitarbeiterInnen immer wieder auch Neues (aber keine Tollkirschen) ausprobiert, sonst gäbe es uns heute wohl kaum mehr, wie Christa Kokol (S. 17) treffend feststellt. Zugleich zeugt die lange Geschichte der steirischen Kirchenzeitung von umsichtigen BewahrerInnen, die Bewährtes beständig weitergetragen haben. Fortschritt lebt vom Gleichgewicht zwischen Tradition und Innovation. „Prüft alles und behaltet das Gute“ (1 Thess 5,21), schrieb Paulus an eine junge Gemeinde. Ein wertvoller Rat, um mit dem SONNTAGSBLATT gut in die Zukunft zu gehen.
Katharina Grager, Redaktionsleiterin
katharina.grager@sonntagsblatt.at
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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