Positionen - Karl Veitschegger
Jesus, Tiere, Schöpfung

Vom 1. September bis zum Franziskustag erinnern christliche Kirchen besonders an die schützenswerte Schönheit der Schöpfung und aller Geschöpfe. Kürzlich wurde ich gefragt: Hat Jesus auch Tiere geliebt? –

„Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen …“ (Mt 6,26). Diese Worte Jesu zeigen, dass er Tiere liebevoll beobachtet und daraus Lehren zieht. Im konkreten Fall: Es ist besser, Gott zu vertrauen, als Schätze anzuhäufen. Vergesst vor lauter Sorgen nicht zu leben!

Hat Jesus selbst Tiere besessen? – Eher nicht. Die Eselin für den feierlichen Einzug in Jerusalem ist jedenfalls nur geborgt. In seinen Predigten aber tummeln sich viele Tiere: Schafe, Kamele, Wölfe, Füchse, Schweine, Hunde, Spatzen, Fische usw. Einmal vergleicht er sich selbst mit einer Bruthenne, die ihre Küken zärtlich unter die Flügel nimmt (vgl. Mt 23,37). Da spürt man seine Tierliebe.

Hat er auch kranke Tiere geheilt? – Späte Legenden erzählen davon, aber sichere Belege gibt es dafür nicht.

Hat er Fleisch gegessen? – Seine Hauptnahrung ist das Essen armer Leute: Fladenbrot, manchmal etwas Fisch dazu. Asket ist er keiner. Wird er eingeladen, speist er, was ihm vorgesetzt wird. So rät er auch seinen Jüngern: „Wenn man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt“ (Lk 10,25).

Auffällig ist: Jesus dankt immer, bevor er die Gaben der Schöpfung zu sich nimmt. Nicht alles aus der Zeit Jesu ist 1:1 ins Heute übertragbar. Aber das schon: Dankbarkeit tut gut. Gier aber macht unglücklich. Sie zerstört Menschen, Tiere, Pflanzen – Gottes gute Welt.

Karl Veitschegger

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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