Positionen - Monika Prettenthaler
Geistkraft

„Dazu hob i jetzt kan Geist …“ „Geh, na, i mog net.“ „Dazu habe ich echt gar keine Lust!“

Nicht umsonst ist die Trägheit in der christlichen Tradition eine der sieben Haupt- oder Wurzelsünden, die mögliche Fehlhaltungen der Menschen – und auch von Institutionen – bezeichnen, die sie zu bestimmten bösen Verhaltensweisen neigen lassen. Trägheit zeigt sich oft als Gleichgültigkeit, Ignoranz, Apathie, „Nicht-wissen-Wollen“, Denkfaulheit oder in der Haltung, die lieber wegschaut, um sich nicht engagieren zu müssen.

Nicht nur Thomas von Aquin (1225–1274), sondern auch die HörerInnen eines britischen Radiosenders sahen bei einer Umfrage vor einiger Zeit in der Trägheit die schlimmste Sünde.

Mit Pfingsten gibt es für uns ChristInnen jedes Jahr eine deutliche Erinnerung an das stärkste Mittel gegen diese Versuchung: die heilige Geistkraft!

Ruach, das hebräische Wort dafür, beinhaltet die physikalische Seite (Wind, Energie, Kraft) ebenso wie die anthropologische (Atem, Gemüt, Lebensgeist, Charisma) und die theologische (Geistkraft).

Zu Pfingsten feiert die Kirche, dass Gott als belebende Kraft erfahrbar ist und den Menschen Hoffnung und Mut schenkt.

Die Geistkraft Gottes ist in uns. Sie will jeder und jedem helfen, aus der Bequemlichkeit auszusteigen und dort aktiv zu werden, wo Menschen dringendst gebraucht werden: im Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung und für soziale Gerechtigkeit. Gottes Geistkraft kann und will aber auch die Kirche in ihrer Reformträgheit dazu ermutigen, nächste Entwicklungsschritte zu gehen.

Monika Prettenthaler

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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