Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Fasten als Essen mit Gästen, die hungern

Was dürfen oder sollen wir in der Fastenzeit essen und was nicht? Nicht nur darum geht es in diesen Tagen.

Am zweiten Fastensonntag wird in vielen Pfarren Suppe gegessen. Zu dieser Suppe sind aber andere Menschen mit eingeladen. Vor allem Frauen und Kinder in Nepal, deren Selbsthilfe wir mit dem „Suppensonntag“ unterstützen, zu dem uns die Katholische Frauenbewegung immer wieder einlädt.

Fasten muss jedenfalls nicht bloß einer bestimmten Speiseauswahl verpflichtet sein. Es kann nicht nur heißen „Essen ohne Fleisch“, sondern auch „Essen mit Solidarität“. Essen mit Gästen, auch wenn wir sie nicht sehen.

Nepal ist ein Land, wo sich die höchsten Berge der Welt befinden. 1953 konnte Sir Edmond Hillary als erster den Mount Everest besteigen, begleitet von dem nepalesischen Sherpa Tenzing Norgay. Wenn sich in diesem Land leider auch Berge von Armut auftürmen, so gehen wir mit dem Suppensonntag den Weg auf diese Berge, begleitet von den Armen, die dort leiden müssen. Wir helfen ihnen, diese Berge von Armut ein wenig abzutragen. Ein Fasten, wie der Herr es liebt.

Nicht als asketischen Leistungssport, sondern als gesteigerte Nächstenliebe können wir unser Fasten verstehen. Fasten als Essen mit Gästen, die nach Nahrung ebenso hungern wie nach Liebe.

Herbert Meßner Chefredakteur
herbert.messner@sonntagsblatt.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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