Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Der eine Welttag und die vielen Krankheiten

Es gibt schon für so viele Bereiche einen „Welttag“. Ein für mich sehr sinnvoller ist der Welttag der Kranken am 11. Februar. Er stellt die kranken Menschen in die Mitte, in der sie bei Jesus oft standen. Aber auch die medizinische, pflegerische, seelsorgliche und persönliche Betreuung und Begleitung kranker Menschen wird mit diesem Tag bestärkt und bedankt.

Den Termin verdankt der Welttag der Kranken dem Wallfahrtsort Lourdes, zu dem viele Kranke mit Hoffnung auf Stärkung und Heilung pilgern. Der 11. Februar ist Jahrestag der ersten Begegnung der jugendlichen Bernadette Soubirous mit der „Dame“, in der ihr Maria erschien. Mich berührt dabei immer das Bild, dass Bernadette graben musste, um zum heilenden Wasser aus der Quelle vorzudringen. Tiefer graben – das ist für mich ein Auftrag für uns Getaufte, für unsere Kirche. Wer tiefer gräbt, wer nicht zu oberflächlich bleibt, erreicht eher die Quelle des Lebens.

Welttage stellen ein Anliegen in den Mittelpunkt. Das hilft aber nur, wenn es nicht nur an diesem einen Tag wichtig ist. Das Evangelium hat uns kürzlich davor gewarnt, unsere Leuchte unter einen Scheffel zu stellen. Ein solcher „Scheffel“ ist für mich oft die Erfahrung, dass wir den Glauben nach einem schönen Fest sofort wieder weglegen, irgendwo verstecken, um ihn erst beim nächsten Fest wieder hervorzuholen.

Die Verbundenheit mit den Kranken und den Menschen an ihrer Seite ist nicht auf einen Pflichttag zu beschränken. Gerade jetzt, wo wir von der Pandemie doch einiges gelernt haben könnten.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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