Weltkirche
Warum Nicaragua Beziehungen zum Vatikan kappte

Der regierungskritische Bischof Rolando Alvarez aus Nicaragua wurde zu 26 Jahren Haft verurteilt, weil er das Exil verweigert. | Foto: EFE
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Nicaragua kappt seine diplomatischen Beziehungen mit dem Vatikan nach Papst-Interview.

Nicaragua hat offenbar die diplomatischen Beziehungen zum Heiligen Stuhl gekappt. Grund sei ein jüngstes Interview von Papst Franziskus. Er hatte dem argentinischen Portal „Infobae“ gesagt, der Umgang des Regimes mit Bischof Rolando Alvarez erscheine ihm so, als wolle man die „kommunistische Diktatur von 1917 oder die Hitler-Diktatur von 1935 hierherbringen“. Er könne die Führungsfigur in Nicaragua nur für eine unausgeglichene Person halten, so Franziskus, ohne den Namen des sandinistischen Präsidenten Daniel Ortega zu nennen. Der regierungskritische Bischof Alvarez war im Februar zu 26 Jahren Haft wegen Landesverrats verurteilt worden. Er weigerte sich, das Land zu verlassen und ins Exil zu gehen.

In der seit Jahren andauernden innenpolitischen Krise des Landes haben die Kirche in Nicaragua sowie Menschenrechtler und unabhängige Medien immer wieder das oft gewaltsame Vorgehen der Regierung kritisiert. Inzwischen sind tausende Nichtregierungsorganisationen verboten worden, hunderte politische Gefangene und Oppositionspolitiker wurden ausgebürgert. Vor wenigen Tagen hatte die Regierung zudem die Schließung der Caritas sowie zweier katholischer Universitäten in Nicaragua angeordnet und deren Vermögenswerte beschlagnahmt.

Quelle: Kathpress

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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