Die Österreichische Bischofskonferenz
Visionen und Sorgen benennen

Foto: Wuthe

„GUTES TANDEM“

Die Österreichische Bischofskonferenz wählte am 16. Juni bei ihrer Vollversammlung in Mariazell den Salzburger Erzbischof Dr. Franz Lackner (links) zum neuen Vorsitzenden. Der aus dem südoststeirischen St. Anna am Aigen stammende frühere Franziskanerprovinzial und Weihbischof von Graz-Seckau folgt in dieser Funktion Kardinal Christoph Schönborn nach, der diese Aufgabe zurückgelegt hatte. Stellvertretender Vorsitzender der Bischofskonferenz ist nun der Linzer Bischof Manfred Scheuer. Kardinal Schönborn, der Wiener Erzbischof bleibt, freute sich über die Wahl. Mit Erzbischof Lackner und Bischof Scheuer stehe nun ein „gutes Tandem“ an der Spitze der Bischofskonferenz.

Erzbischof Franz Lackner ist neuer Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz.

Die Österreichische Bischofskonferenz hat mit dem Salzburger Erzbischof Franz Lackner einen Steirer als neuen Vorsitzenden. Bei der in Mariazell tagenden Vollversammlung der Bischofskonferenz wurde er zum Nachfolger von Kardinal Christoph Schönborn in dieser Funktion gewählt. Schönborn hatte 1998 den Vorsitz in der Bischofskonferenz vom damaligen Grazer Bischof Johann Weber übernommen. Neuer Stellvertreter des Vorsitzenden ist der Linzer Bischof Manfred Scheuer.Er wolle in seiner neuen Funktion die brüderliche Zusammenarbeit unter Österreichs Bischöfen stärken und zugleich „die Sorgen, Nöte, aber auch Hoffnungen und Visionen der Kirche in Österreich in die Weltkirche einbringen“, erklärte Erzbischof Lackner in einer ersten Stellungnahme. Herzlich dankte er Kardinal Schönborn, der 22 Jahre lang der Bischofskonferenz vorgestanden war; er sei ihm Vorbild für die neue Aufgabe. Die Bischöfe rief der neue Vorsitzende zu einer neuen Nachdenklichkeit auf, wie das Wesentliche des Glaubens, das Evangelium von der Menschenfreundlichkeit Gottes, noch stärker den Menschen nahegebracht werden könne. Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz ist für sechs Jahre gewählt. Er leitet und moderiert die Bischofskonferenz, ohne Kompetenzen über die Bischöfe hinweg zu haben. Er vertritt die Bischofskonferenz auch nach außen. Weil zu seinen Kompetenzen auch die Beziehungen zwischen Kirche und Staat gehören, kommt ihm ein großes Gewicht in der österreichischen Kirche zu.

Franz Lackner, am 14. Juli 1956 als Anton Lackner geboren, stammt aus der südoststeirischen Marktgemeinde St. Anna am Aigen. Nach einer Elektrikerlehre diente er auf Zypern als UNO-Soldat. In dieser Zeit reifte in ihm die Entscheidung für den Priesterberuf. 1984 trat er, Absolvent des Aufbaugymnasiums in Horn, in den Franziskanerorden ein; Franz (von Assisi) ist sein Ordensname. 1991 wurde er zum Priester geweiht. Nach Theologiestudium und philosophischem Doktorat lehrte er in Rom Metaphysik, später Philosophie an der Hochschule in Heiligenkreuz. 1999 beriefen ihn die österreichischen Franziskaner zu ihrem Provinzial. 2002 wurde Franz Lackner zum Weihbischof der Diözese Graz-Seckau ernannt und am 8. Dezember geweiht. 2013 wählte ihn das Salzburger Domkapitel zum Erzbischof von Salzburg. Der scheidende Vorsitzende, Kardinal Schönborn, blickt mit Dankbarkeit auf 22 Jahre zurück, die manche Schwierigkeiten brachten, wo aber vieles gewachsen ist.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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