Weltgebetstag der Frauen
Steh auf und geh!

Die Künstlerin Nonhlanhla Mathe gestaltete das Titelbild für den Weltgebetstag 2020. Es zeichnet den Wandel der simbabwischen Gesellschaft auf: Von der dunklen Vergangenheit in der oberen Ecke bis hin zu Hoffnung und materiellem Wohlstand im Hier und Jetzt im restlichen Bild. | Foto: Foto: WGT
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  • Die Künstlerin Nonhlanhla Mathe gestaltete das Titelbild für den Weltgebetstag 2020. Es zeichnet den Wandel der simbabwischen Gesellschaft auf: Von der dunklen Vergangenheit in der oberen Ecke bis hin zu Hoffnung und materiellem Wohlstand im Hier und Jetzt im restlichen Bild.
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Der Weltgebetstag der Frauen, heuer am Freitag, 6. März, verbindet Kirchen, Kulturen und Traditionen auf der ganzen Welt zum gemeinsamen Gebet.

Am ersten Freitag im März feiern Menschen in mehr als 170 Ländern, rund um die Erde 24 Stunden lang, den ökumenischen Weltgebetstag der Frauen. Jedes Jahr werden Texte und Lieder der Liturgie von Frauen aus einem anderen Land vorbereitet. Heuer ist Simbabwe an der Reihe.

„Informiert beten – betend handeln“ lautet der Grundgedanke dieser weltweiten ökumenischen Basisbewegung. Durch ein detailliertes Arbeitsheft mit Wissenswertem zum jeweiligen Herkunftsland der Liturgie können sich alle weltweit teilnehmenden Frauen informieren und weiterbilden. In Österreich werden auch in jeder Diözese mehrere Vorbereitungstreffen angeboten, wo ein gemeinsames Kennenlernen und Einarbeiten in Land, Lieder und die Bibeltexte der Liturgie ermöglicht wird.

Durch das Feiern der Weltgebetstagsliturgie, das Lesen der Texte, die Frauen von einem ganz anderen Land formuliert haben, das Singen der fremdländischen Lieder wächst an diesem Tag die Gemeinschaft christlicher Beterinnen und Beter im Geiste einer Sache spürbar zusammen. Zu wissen, dass am ersten Freitag im März weltweit Menschen diese Lieder singen und diese Worte lesen und hören, lässt erahnen, was es heißt, wirklich globalisiert und weltumspannend zu leben.

Der Weltgebetstag der Frauen ist ein Zeichen der Hoffnung, des Friedens und der Verständigung. Mit der Kollekte, die für weltweite Frauen- und Mädchen-Förderungsprojekte verwendet wird, stellt sich der Weltgebetstag solidarisch und greifbar in den Kampf gegen Gewalt und Ungerechtigkeit.
Simbabwe, ein Land im südlichen Afrika, viermal so groß wie Österreich, mit circa 16 Millionen Einwohnern, hatte in den letzten Jahren eine bewegte Geschichte aufzuweisen. Jetzt ist es eine Republik mit Präsidialsystem unter Emmerson Mnangagwa. Unter dessen Vorgänger Robert Mugabe war es diktatorisch ausgebeutet worden. Morde der politischen Gegner waren an der Tagesordnung. Langsam erholt sich das Land, in dem 87 Prozent Christen und davon 75 Prozent anglikanisch und 8 Prozent römisch-katholisch sind. In Simbabwe werden 16 Sprachen gesprochen, wobei Englisch die Amtssprache darstellt.

Unter dem Titel „Steh auf und geh!“ haben die Frauen aus Simbabwe für den Weltgebets-tag 2020 eine Liturgie vorbereitet, in deren Mittelpunkt die Begegnung Jesu mit einem Kranken steht (Joh 5,2–9a). „Willst du gesund werden?“, fragt Jesus einen Mann, der in einer der Hallen liegt, die in Jerusalem nahe bei den Bethesda-Teichen, denen heilende Kräfte zugesprochen wurden, Kranken und Leidenden Platz boten.
Dieser Mann antwortet anders, als wir es vielleicht erwarten: „Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich trägt.“ Er bleibt im passiven, kraftlosen Warten. Jesus fordert ihn jedoch auf, ins eigene, kraftvolle Heil-Sein zu kommen, indem er sagt: „Steh auf, nimm deine Liege und geh!“

Auch wir stehen oft vor einer lebensverändernden Frage. „Steh auf und geh!“, gebietet Jesus. Die Frauen aus Simbabwe nehmen die Begegnung Jesu als einen Aufruf, Schluss zu machen mit dem kraftlosen Warten und sich für einen Wandel einzusetzen. Sie wünschen sich für ihr Land endlich Frieden, Versöhnung und Lebensbedingungen, die eine gute Zukunft für alle ermöglichen. Sie sind bereit, die „Matte der Ausreden“ zu nehmen und aufzustehen – mit Gottes Hilfe und gegenseitiger Unterstützung.

Katharina Grager

Weltgebetstag in der Steiermark
In rund 35 ökumenischen Gottesdiensten wird in der Steiermark der Weltgebetstag der Frauen gefeiert. Wo überall, finden Sie in Ausgabe 8 auf Seite 18 und in der aktuellen Ausgabe unter den Veranstaltungen auf den Seiten 18 bis 20.

Die Künstlerin Nonhlanhla Mathe gestaltete das Titelbild für den Weltgebetstag 2020. Es zeichnet den Wandel der simbabwischen Gesellschaft auf: Von der dunklen Vergangenheit in der oberen Ecke bis hin zu Hoffnung und materiellem Wohlstand im Hier und Jetzt im restlichen Bild. | Foto: Foto: WGT
Zum Vorbereitungstag am 11. Jänner in Graz-Andritz kamen 55 Frauen aus vielen steirischen Regionen zusammen. | Foto: Foto: kfb
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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