Kirche Steiermark
500 Jahre Täufertum

Beim Ökumenischen Wochenende wurde durch Film, Stadtrundgang (Bild) und Impulse die Täufergeschichte nahegebracht. Vom 18. März bis 9. April gibt es eine Ausstellung im Pfarrsaal Graz-Don Bosco, zu der Interessierte und SchülerInnengruppen zu Führungen eingeladen sind. | Foto:  Neuhold
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  • Beim Ökumenischen Wochenende wurde durch Film, Stadtrundgang (Bild) und Impulse die Täufergeschichte nahegebracht. Vom 18. März bis 9. April gibt es eine Ausstellung im Pfarrsaal Graz-Don Bosco, zu der Interessierte und SchülerInnengruppen zu Führungen eingeladen sind.
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Ökumenisches Wochenende. Auf den Spuren der Täufergeschichte.

„500 Jahre Täufertum – Auf den Spuren der Täufergeschichte“ war der Titel des diesjährigen Ökumenischen Wochenendes von 31. Jänner bis 2. Februar, organisiert vom Ökumenischen Forum der christlichen Kirchen in der Steiermark. Die Täufer, bzw. Wieder-Täufer, wie sie damals genannt wurden, stellen die dritte „radikal-reformatorische Gruppe“ des frühen 16. Jahrhunderts dar. Sie sind quasi die mittelbaren Vorläufer der heutigen Freikirchen, die uns als Baptisten-, Methodisten-, Pfingst- oder Evangelikale Freikirchliche Gemeinden u. a. m. in Graz begegnen. Allein die Mennonitische Freikirche, die heute noch weltweit vertreten ist, darf sich neben den nordamerikanischen Hutterern und Amischen als unmittelbare Täufernachfolgerin bezeichnen.
Die Täufergeschichte ist eine der ungerechten und brutalen Episoden der Kirchengeschichte. Tausende und abertausende Täuferinnen und Täufer wurden in grausamer Weise im damaligen Heiligen Römischen Reich von staatlicher Seite, römisch-katholischer, evangelisch-lutherischer (A. B.), wie evangelisch-reformierter (H. B.) Kirche als Ketzer verfolgt, gefoltert und entweder verbrannt, ersäuft oder enthauptet. Auch hier in Graz, Bruck an der Mur und Kapfenberg gibt es historische Hinweise, dass sich täuferisches Leben bis in die damalige Ostmark ausgebreitet hatte und verfolgt und exekutiert wurde.

Seit den 2000er Jahren haben die Kirchen begonnen, dieses große historische Unrecht im Dialog und mit öffentlichen Versöhnungsgottesdiensten aufzuarbeiten. Bei der Einweihung der Gedenkstele
„Die Reformation lebt“, beim Mursteg (Erich-Edegger-Steg) in Graz, sprach Superintendent Hermann Miklas ein Schuldbekenntnis und eine Bitte um Vergebung für die Ungerechtigkeit aus, die im Namen der Evangelischen Kirche an den Täufern geschehen ist. 2021 fand zum ersten Mal eine Täuferausstellung im Wiener Dom statt, in der Kardinal Schönborn zur Andacht für die Opfer der Täuferverfolgung einlud und das Unrecht von katholischer Seite benannte.

Bruno Gasper, Pastor der Baptistengemeinde Graz.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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