Weltkirche
Öfen für Kriegswinter

Wintereinbruch in der Ukraine. Temperaturen unter -20 Grad Celsius sind hier – im Bild eine kirchliche Aufnahmeeinrichtung für Binnenflüchtlinge in der Westukraine – keine Seltenheit. Kirche in Not hilft mit Öfen und Stromgeneratoren. | Foto: Kirche in Not
  • Wintereinbruch in der Ukraine. Temperaturen unter -20 Grad Celsius sind hier – im Bild eine kirchliche Aufnahmeeinrichtung für Binnenflüchtlinge in der Westukraine – keine Seltenheit. Kirche in Not hilft mit Öfen und Stromgeneratoren.
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„Kirche in Not“ hilft Pfarren und Klöstern in der Ukraine, den Winter zu überleben.

Angesichts des Wintereinbruchs in der Ukraine und der Zerstörung großer Teile der Energieversorgung finanziert das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ Öfen und Generatoren für kirchliche Einrichtungen. Dort finden viele Einwohner und Flüchtlinge Zuflucht. Einfache Holzöfen werden auch in der lokalen Bevölkerung verteilt.

„Wir befürchten, dass der Wintereinbruch in Regionen, wo wegen der zerstörten Infrastruktur das Heizen nicht mehr möglich ist, zu noch mehr Vertriebenen führen wird“, erklärte die Projektreferentin von „Kirche in Not“ für die Ukraine, Magda Kaczmarek. Die aktuellen russischen Drohnenangriffe zielten „nicht auf strategische Ziele“ ab, sondern darauf, „das tägliche Leben der Ukrainer zu verschlimmern“ und es „unmöglich zu machen, den Winter an diesen Orten zu überleben.“ In einigen Regionen des Landes, vor allem in der okkupierten Ostukraine, würden die Temperaturen im Winter üblicherweise auf unter Minus 20 Grad Celsius fallen. Nach Angaben der ukrainischen Regierung sind die Hälfte der Kraftwerke und Energieanlagen des Landes zerstört.

Als Reaktion auf die dramatische Versorgungslage hat „Kirche in Not“ ein weiteres Hilfspaket für die Ukraine geschnürt: Dazu gehören Finanzhilfen für den Kauf von Heizöfen und Stromgeneratoren, darunter 40 Generatoren für das in größten Teilen von Russland besetzte ukrainisch griechisch-katholische Bistum Donezk.
Auch in den heftig umkämpften Regionen um Charkiw und Saporischschja finanziert „Kirche in Not“ Holzöfen, die von der dortigen römisch-katholischen Diözese ausgegeben werden. In den Wärmestuben, Suppenküchen und Ausgabestellen halten sich viele der verbliebenen Bewohner auf. „Viele alte, kranke und arme Menschen sind in Charkiw geblieben. Sie haben Angst vor dem Winter. Viele fragen sich, wie sie durchhalten sollen“, erklärte Kaczmarek.

Der Bischof von Charkiw-Saporischschja, Pawlo Honcharuk, bat „Kirche in Not“ wegen des Wintereinbruchs um weitere Hilfen: „Für viele Menschen wird es eine große Herausforderung sein, ihre Wohnungen zu heizen, denn viele haben keinen Zugang zu Strom und Gas. Viele Menschen haben sich bereits mit der Bitte um Hilfe an uns gewandt.“

Die Energiekrise betreffe aber nicht nur die besetzten und umkämpften Gebiete, sondern die ganze Ukraine, stellte Magda Kaczmarek fest. Viele kirchliche Einrichtungen hätten Flüchtlinge aufgenommen und befürchteten, dass das Schlimmste jetzt im Winter noch bevorstehe. Aufgrund des Strom- und Gasmangels suchen zahlreiche Pfarreien, Klöster und Priesterseminare nach neuen Energiequellen. Auch hier hilft „Kirche in Not“. So hat etwa das Priesterseminar von Ternopil in der Westukraine auf eine Heizung mit Holzpellets aus eigener Produktion umgerüstet. Damit konnten die Energiekosten erheblich gesenkt werden.
„Kirche in Not“ bittet um Spenden für die Winterhilfen für die Ukraine – entweder online unter www.kircheinnot.at oder auf folgendes Spendenkonto: KIRCHE IN NOT, IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600, Verwendungszweck: Nothilfe Ukraine.

Christian Klyma

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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