Märchenbücher im Lauf der Zeit
Es war einmal...

Aus 1001 Nacht nahmen die Märchen ihren Weg in die Häuser und Herzen der Menschen. Und jede Zeit legte ihre Sammlungen, ihre Kunstmärchen – und etwas vom eigenen Leben – dazu. Bis zu Pinocchio, Alice im Wunderland und Harry Potter. | Foto: Neuhold
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  • Aus 1001 Nacht nahmen die Märchen ihren Weg in die Häuser und Herzen der Menschen. Und jede Zeit legte ihre Sammlungen, ihre Kunstmärchen – und etwas vom eigenen Leben – dazu. Bis zu Pinocchio, Alice im Wunderland und Harry Potter.
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Märchenbücher im Lauf der Zeit zeigt eine feine Ausstellung der Steiermärkischen Landesbibliothek.

"Vor langer, langer Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat …“ begannen die Märchen mit den Menschen zu leben. Sie kamen aus den Wäldern und leuchteten an heimeligen Herdfeuern auf. Über Generationen wurden sie weitererzählt und erst später aufgeschrieben und gesammelt. Von Märchen und Märchensammlungen im Lauf der Jahrhunderte erzählt bis Jahresende die Ausstellung „Es war einmal …“ der Steiermärkischen Landesbibliothek. Sie skizziert die Geschichte des Märchensammelns anhand von Märchenbüchern aus eigenen Archiven.

In allen Kulturen
Märchen gibt es auf der ganzen Welt, und „sie reichen weiter als alle anderen literarischen Formen in die Menschheitsgeschichte zurück“, heißt es im Textheft zur Ausstellung. Es wurde von Mag.a Christine Wiesenhofer verfasst, die die Ausstellung auch konzipiert hat. Von (Anti-)Helden und ihren Aufgaben erzählen die Märchen, von Zauberwesen und wundersamen Dingen, die in die „normale“ Welt hereinwirken. Anders als in Sagen sind die Geschichten nicht an konkreten Orten, Personen oder Zeiten festgemacht. Vielleicht können sie gerade deshalb den zuhörenden und lesenden Menschen Resonanzräume anbieten für die Suchwege ihres Lebens.

Volksmärchen und Kunstmärchen
In der Ausstellung geben kunstvoll gestaltete Bucheinbände und Illustrationen einen Eindruck von der Wertschätzung für Märchen und von ihren Wegen durch die Geschichte: die arabischen „Erzählungen aus den 1001 Nächten“ als älteste bekannte Märchensammlung; das indische „Papageienbuch“; französische und italienische Sammlungen sowie jene der Brüder Grimm. In der Romantik wurden Märchen überaus populär. Autoren begannen, neue Märchen zu verfassen – später als „Kunstmärchen“ von „Volksmärchen“ unterschieden –, bis hin zu späteren Klassikern wie „Pinocchio“ oder „Der Zauberer von Oz“.
Steirische Märchen sammelten etwa Viktor Geramb oder P. Romuald Pramberger, der in den 1930er-Jahren im Stift St. Lambrecht lebte. Dort kann man im Stiftsmuseum mehr über den vielseitigen Benediktiner erfahren, der auch volkskundliche Schriften, Fotos und Skizzen hinterließ. Wegen seiner Begeisterung für das Sammeln von Alltagsgegenständen wurde er auch „Grafflpater“ genannt.

Momo, Harry und die Hobbits

Die Ausstellung schenkt schließlich auch Filmen, Märchen- und Fantasy-Romanen der jüngeren Zeit (Harry Potter, Herr der Ringe …) Aufmerksamkeit, mit Wiedererkennungswert. Wiewohl nicht speziell für Kinder erstellt, bietet die Schau doch Anknüpfungspunkte für gemeinsame Ausflüge in die Märchenwelt – und in der vorbereiteten Leseecke auch einzelne Kinderbücher.

Elisabeth Wimmer

Zur Ausstellung
Steiermärkische Landesbibliothek, Kalchberggasse 2, Graz, Tel. (0 31 6) 877-46 32.
Ausstellung bis 31. Dezember. Mo., Di., Mi., Fr., 9–17 Uhr; Do., 9–20 Uhr.
Sa., So., Feiertage: geschlossen.
Sommer-/Weihnachtsferien: Mo–Fr. 9–13 Uhr.

Aus 1001 Nacht nahmen die Märchen ihren Weg in die Häuser und Herzen der Menschen. Und jede Zeit legte ihre Sammlungen, ihre Kunstmärchen – und etwas vom eigenen Leben – dazu. Bis zu Pinocchio, Alice im Wunderland und Harry Potter. | Foto: Neuhold
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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