Bischof und Gesundheitsminister im Doppelinterview.
Ein Gespräch zwischen Manfred und Rudolf

Linz. Bischof und Gesundheitsminister im Doppelinterview.

Die Gesellschaft braucht mehr Mut für eine neue Fehlerkultur und die Politik mehr Spiritualität: So zeigen sich der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) in einem Doppelinterview im „Grüß Gott!“-Magazin der Diözese Linz unisono. Gemeinsam sei Politikern wie Bischöfen, dass sie Projektionsfläche für Erwartungen und Aggressionen seien, meinte Bischof Scheuer.
Kritik übten Bischof und Gesundheitsminister an einem „Zwang zum Perfektionismus“ und einer mangelhaften Fehlerkultur. So gibt es zwar laut Anschober „eine Sehnsucht nach normal und authentisch handelnden Menschen“ in der Politik, gleichzeitig aber auch eine Tendenz zu „immer höher, immer schneller“. Für Bischof Scheuer brauche es mehr Verzeihen: „Fehler kann man nur dort leicht zugeben, wo man ein grundsätzliches Wohlwollen spürt.“
Als aktuell drängende Frage der katholischen Kirche bezeichnete Anschober die Gleichstellung von Mann und Frau. Für Scheuer eine „Zerreißprobe“ aufgrund der unterschiedlichen Traditionen innerhalb der Kirche und weltweit.
Beide vereine ein „Zugang zur Spiritualität“, der jedoch als Grundsatzdenken in der Politik zu kurz komme. Unterschiedlichkeit empfinde Scheuer als „faszinierend, wo Vielfalt oder Anderssein als Reichtum, als gegenseitige Ergänzung gesehen werde“. Kritisch betrachtete der Diözesanbischof jedoch Phänomene wie Gleichgültigkeit, „wo es nichts mehr gibt an Empathie“.

KATHPRESS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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