Mehr als ein Kulturzeichen
Wohin mit dem Kreuz

Auf dem Himmelkogel in den Wölzer Tauern wurde anlässlich des Diözesanjubiläums 2018 ein Gipfelkreuz errichtet. | Foto: Neuhold
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Vor Instrumentalisierung politischer Art warnt der Theologe Tück.

In der Debatte um die Sichtbarkeit von Kreuzen im öffentlichen Raum warnt der katholische Theologe Jan-Heiner Tück davor, das christliche Symbol in kulturkämpferischer Absicht politisch zu instrumentalisieren. Zum einen sei es nicht Aufgabe des weltanschaulich neutralen Staates, religiöse Symbole aus der Öffentlichkeit verschwinden zu lassen, sagte er bei einem Podiumsgespräch in Berlin. Dann würden am Ende religionslose gegenüber religiösen Menschen bevorzugt.
Das Kreuz sei in seiner Bedeutung immer anstößig, fügte der an der Universität Wien Dogmatik lehrende Theologe hinzu. Dadurch könne es aber auch einer sehr weltlich geprägten Gesellschaft wichtige Impulse geben. Ein Kreuz ermögliche die Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen des Lebens, wozu auch Leid und Tod gehörten.
Das werde in einer säkularen Gesellschaft oft verdrängt.
Das Kreuz sei mehr als ein Kulturzeichen, ergänzte Tück. Den theologischen Gehalt solle man nicht „amputieren“. Das Kreuz stehe aus christlicher Sicht auch für die Solidarität mit den Leidenden, für eine Kultur der Versöhnung und für die Überwindung des Todes. Das Kreuz sei in einer säkularen Welt wie ein Gegenzeichen, das wissenschaftliche Vernunft vor einem Größenwahn warne. Die Kirchen sollten auch die anstößige Bedeutung des Kreuzes deutlich machen.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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