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Wir feiern Patrozinium

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Eine sommerliche Heiligen-Rundfahrt durch die Steiermark

Heilige begleiten uns durchs Jahr. An unserem Namenstag denken wir an besondere Heilige. Auch Kirchen feiern „Namenstag“. Das Patrozinium einer Kirche ist der Gedenktag jenes/r Heiligen, dem/der sie geweiht ist. Hier eine Auswahl an Sommerheiligen – für jede Woche eine/n – und beispielhaft eine steirische Pfarrkirche dazu.

25. Juli | Jakob
Jakobus, Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome und sein jüngerer Bruder Johannes waren beide Apostel, die Jesus folgten. Jesus gab den Brüdern den Beinamen "Donnersöhne“, wegen ihres Temperamentes. Nach dem Tod Jesu leitet Jakobus die Gemeinde von Jerusalem. Jakobus wird meist als Pilger mit einer Muschel dargestellt. Sie diente Pilgern als Essbesteck, Trinkschale und Werkzeug. Heute sind viele Pilgerwege, besonders der Jakobsweg nach Santiago die Compostela mit einer Muschel markiert.

„Ist Jacobus am Ort, ziehn die Störche bald fort.“

Die Pfarrkirche von Thal – auch als Ernst-Fuchs-Kirche bekannt – ist eine von vielen „Jakobi-Kirchen“ in der Steiermark.
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29. Juni | Peter und Paul
Das Hochfest „Peter und Paul“ geht auf die Überlieferung zurück, dass an diesem Tag die Reliquien der beiden Apostel aus Angst vor der Christenverfolgung aus ihren Gräbern geborgen und in Sicherheit gebracht wurden. Petrus und Paulus, wie die „Apostelfürsten“ in der Bibel genannt werden, nehmen einen besonderen Platz unter den Heiligen ein. Petrus, mit den „Himmelschlüsseln“ wird als erster Papst verehrt. Vom Saulus zum Paulus wandelte sich der Märtyrer vom Christen-verfolger zum Missionar.

„Peter und Paul hängen einem die Kirschen ins Maul.“

Auch die Pfarrkirche von Irdning hat Petrus und Paulus als Pfarrpatrone.

4. Juli | Ulrich
890 in Bayern geboren, entstammte Ulrich einer angesehen Adelsfamilie. Sein Vater hatte ihn für eine kirchliche Karriere vorgesehen und schickte ihn zum Studieren in die Abtei St. Gallen. 923 wurde er Bischof von Augsburg. Er kümmerte sich um Arme und Kranke. Für seine Mildtätigkeit wurde er vom Volk geliebt. Aber er war auch Staatsmann und Feldherr und verteidigte Augsburg am Schlachtfeld. Daher ist er manchmal auch hoch zu Roß dargestellt.

„Wenn es am Ulrichstag gewittert, jede Nuss am Baume zittert.“

Die Pfarrkirche von St. Ulrich in Greith hat den heiligen Ulrich als 
Pfarrpatron.
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13. Juli | Heinrich II.
Heinrich wurde 973 als Sohn des Herzogs von Bayern in Bamberg geboren und zutiefst christlich erzogen. Nach dem Tod seines Vaters wurde er Herzog. Bald darauf König des Ostfrankenreiches und später auch von Italien. 1014 krönte ihn der Papst zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Überliefert ist auch seine tiefe Verbundenheit zu seiner Frau – der hl. Kunigunde. Die Ehe blieb kinderlos, und er weigerte sich, Kunigunde deshalb zu verstoßen. Ihr gemeinsames Grab fanden die beiden im Bamberger Dom.

„Nur in der Juliglut, gedeihen Wein und Getreide gut.“

Die Pfarrkirche von Unterlamm ist dem Heiligen Heinrich II. geweiht.

20. Juli | Margarete
Margareta lebte in Antiochia (heutige Türkei), und starb um 307 als Märtyrin. Ihre Legende ähnelt der anderer christlicher Jungfrauen. Der Stadtpräfekt Olibrius wollte die Tochter eines heidnischen Priesters heiraten. Sie lehnte den Antrag wegen ihres himmlischen Bräutigams ab. Weil sie ihrem Glauben nicht abschwor, musste Margareta viele Martern erleiden und wurde schließlich enthauptet. Einen Drachen, der sie im Gefängnis zu verschlingen drohte, besiegte sie durch das Kreuzzeichen.

„Wie’s Wetter an St. Margaret, dasselbe noch vier Wochen steht.“

Am Margarethen-Sonntag ist in Lebring-St. Margarthen beim Kirtag rund um die Pfarrkirche immer viel los.
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5. August | Oswald
Oswald wurde um 604 als Sohn des Königs Ethelfrid von Northumbrien (Nordengland)
geboren. Nachdem sein Vater in einer Schlacht gegen die Briten gefallen war, flüchtete Oswald in ein Kloster auf der schottischen Insel Iona, wo er die Taufe empfing. Nach seinem Sieg gegen den Britenkönig betrieb er gemeinsam mit den Mönchen die Christianisierung seines wieder gewonnenen Landes. Ein steirischer Brauch zum „Oswaldi-sonntag“ ist der Umzug mit dem Riesen Samson in Krakaudorf.

„Oswaldtag muss trocken sein, sonst werden teuer Korn und Wein.“

Über die Pfarrkirche von St. Oswald ob Eibiswald hält der heilige Oswald seine schützenden Hände.
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12. August | Radegund
Die Lebensbeschreibung der hl. Radegundis aus Thüringen erzählt eine brutale Geschichte: In jungen Jahren wurde die Königstochter als Geisel nach Frankreich gebracht und später gezwungen, den Merowingerkönig Chlotar I. zu heiraten. Aus der Ehe mit ihrem tyrannischen Mann flüchtete sie in ein Kloster. Ihr Leben zeigt, dass auch aus tragischen Wendungen Gutes entstehen kann. Die hl. Radegund gründete später
das Kloster Ste-Croix und engagierte sich caritativ.

„Immer eitel Sonnenschein kann auch im August nicht sein.“

St. Radegund bei Graz  ist als einer der wenigen Orte in Österreich nach der hl. Radegundis benannt
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18. August | Helena

Die heilige Helena, der Name bedeutet „die Leuchtende“, kennt man als Mutter Konstantins des Großen. Sie wurde zu einer Schlüsselfigur für die Verbreitung des Christentums. Gemeinsam mit ihrem Sohn wendet sie sich dem Glauben zu, was 313 zum „Mailänder Toleranzedikt“ führte und den Christen freie Religionsausübung garantierte. Helena gilt als Stifterin vieler Kirchen. Außerdem habe sie bei ihren Reisen ins
hl. Land viele Reliquien, darunter das Kreuz Christi, aufgetan.

„Bringt der August viel Gewitter, wird der Winter kalt und bitter.“

Von der Pfarrkirche Ottendorf ist die heilige Helena Patronin.

24. August | Bartholomäus 
Nathanael, Sohn des Tolmai (bar tolmai) war unter den ersten Jüngern Jesu. Nach Pfingsten predigte er der Überlieferung nach u. a. in Indien und Persien. Einer Legende nach bekehrte sich König Polymios, nachdem Bartholomäus seine Tochter geheilt hatte. Als danach alle Götterbilder des Tempels herabstürzten, ließ ihn der feindliche Bruder des Königs fangen, foltern und die Haut abziehen – damals eine persische Todesstrafe. Auf manchen Bildern ist er mit seiner abgezogenen Haut in der Hand dargestellt.

„Bleiben Störche nach Bartholomä kommt ein Winter, der tut nicht weh.“

Die Pfarrkirche von Hohentauern hat Bartholomäus als Pfarrpatron.


1. September | Ägidius

Ägidius, ein Grieche, lebte als Einsiedler in Frankreich. Um 680 gründete er an der Rhonemündung ein Benediktinerkloster.
Es wurde nach ihm benannt (Saint Gilles), und er war sein erster Abt. Ägidius starb am 1. September 721. Der Legende nach versorgte ihn in seiner Einsiedelei eine Hirschkuh mit Milch. Der Westgotenkönig Wamba wollte dieses Tier erlegen, doch sein Pfeil traf den Eremiten. Als Buße versprach er ihm die Klostergründung. Ägidius ist Stadtpatron von Graz.

„Schönes Wetter hat auf Wochen des Ägidius Sonnenschein dir versprochen.“

Der Dom zu Graz ist dem heiligen Ägidius geweiht.
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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