Ökumene
Vision der Einheit

Foto: kathbild.at/Franz Josef Rupprecht

Erstes orthodoxes Kloster Österreichs wird in St. Andrä/Zicksee im Burgenland gebaut. Viele Gäste kamen zur Grundsteinlegung.

Der Grundstein für das erste orthodoxe Kloster in Österreich ist gelegt, nun können in St. Andrä/Zicksee im Burgenland die Bauarbeiten beginnen. Metropolit Arsenios, Bischof Ägidius Zsifkovics, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der St. Andräer Bürgermeister Andreas Sattler und Abt Paisios Jung nahmen am 26. September die feierliche Grundsteinlegung vor und legten jeweils einen Stein an die Stelle, wo der Altar der künftigen Klosterkirche erbaut werden soll. Auf den Steinen steht „IC XC NI KA“, was für „Jesus Christus“ (IHCOYC XPICTOC) und „er siegt“ (NIKA) steht.
Auch der Ökumenische Patriarch Bartholomaios hätte nach St. Andrä kommen sollen, musste aber kurzfristig – coronabedingt und aus politischen Gründen – absagen. Vor der Grundsteinlegung hielt Metropolit Arsenios einen kurzen Gottesdienst am Bauplatz, der bereits 2014 von der Diözese Eisenstadt an die Metropolis von Austria zum Zweck der Errichtung des Klosters abgetreten wurde.

Eine Stätte des Friedens
Arsenios hob in seiner Ansprache wiederholt hervor, dass das orthodoxe Kloster „Maria Schutz“ in St. Andrä ein Ort für alle Menschen auf der Suche nach Gott sei: „Heute ist ein wichtiger Tag für die Vision der Einheit der Christen.“ Mit dem Klosterbau gehe für ihn ein Herzenswunsch in Erfüllung. Sein Dank gelte den Unterstützern, vor allem Patriarch Bartholomaios und Papst Franziskus. Beide stehen hinter dem Klosterbau und haben sich ideell und materiell beteiligt.
Bischof Ägidius Zsifkovics sprach in seinem Grußwort von einem „historischen Ereignis“ für die Diözese Eisenstadt. „In Parndorf haben wir ein Outlet-Center, das neue orthodoxe Kloster wird ein ‚Inlet-Center‘ sein, wo man die Menschen einlässt, um Ruhe, Beschaulichkeit und Frieden zu finden, um sich ins eigene Innere zu wenden und wieder einmal nachzuschauen, wie es der Seele geht.“
Landeshauptmann Doskozil hieß die orthodoxen Christen bzw. Mönche und ihr Kloster im Burgenland herzlich willkommen. Offenheit sowie Verbundenheit und Zusammenhalt im Land und unter den Menschen sei bezeichnend für das Burgenland. Das betreffe sowohl die verschiedenen Volksgruppen als auch Kirchen. Auch der Bürgermeister von St. Andrä, Andreas Sattler, sprach vom Kloster als „spirituellen Ort des Dialogs und der Begegnung“ und einer „Stätte des Friedens“ für Gäste und Einheimische.

Form eines griechischen Kreuzes
Im ersten Schritt soll die Kirche gebaut werden. Dann folgen die weiteren Gebäude, darunter Zellen für die Mönche, Empfangsräume, Bibliothek, Refektorium, Nebenräume und Werkstätten. Acht bis zwölf Mönche sollen in dem Gebäude Platz finden. Auch ein Gästehaus ist geplant. Der Grundriss der Kirche hat die Form eines griechischen Kreuzes. Der Innenraum wird vollständig mit Ikonen bemalt.
Die Kosten für den Bau der Kirche belaufen sich laut Architekt Themistoklis Ioannou auf rund 1,1 Millionen Euro ohne Innenausstattung. Ioannou zeigte sich zuversichtlich, „dass wir die Kirche bis Weihnachten 2021 fertigbauen und einweihen können“.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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